· NWZ 2025

Zeiten bleiben auch fürs DRK unruhig

Das DRK im Kreis ist gut aufgestellt, die Herausforderungen in unruhigen Zeiten nehmen aber zu.

Kreis Göppingen. Freitagabend, Einsatz in Geislingen. Kreisversammlung des DRK, mit vielen Gästen. „Das DRK hilft dort, wo Menschen Hilfe benötigen“, sagte Hermann Färber, CDU-Bundestagsabgeordneter, in einem Grußwort an die Versammlung. Er zollte dem DRK „ganz, ganz großen Respekt“, und überbrachte „die große Anerkennung von der Politik“. Seit wenigen Tagen ist Ignazio Ceffalia im Amt als Geislinger Oberbürgermeister, sein erster öffentlicher Termin führte ihn direkt zum Roten Kreuz. Das DRK habe einen „unschätzbaren Wert“, für ihn als OB sei es „wichtig, an der Seite eines so wichtigen Partners zu stehen“, sagte Ceffalia in der ersten Rede seiner Amtszeit. Klaus Pavel, Vizepräsident des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, bescheinigte dem Kreisverband eine „enorm gute Entwicklung“. Der Kreisverband stehe aber auch vor großen Herausforderungen, Pavel erinnerte an die veränderte sicherheitspolitische Weltlage. Das kostet auch Geld, er forderte 0,5 Prozent des Landeshaushalts für den Bevölkerungsschutz bereitzustellen – das sind rund 300 Millionen Euro pro Jahr, zehnmal mehr als bisher. Ausdrücklich richtete er sich dabei an die anwesenden Abgeordneten, den Bevölkerungsschutz im Auge zu behalten und ihn trotz Wahlkampf umzusetzen. Er habe Angst, dass alles am Geld scheitere, aber „wir leben nicht mehr im Jahre 1990, sondern 2025, mit all den Chaoten, die die Welt unsicherer machen.“

Im Landkreis gibt es knapp 13.000 Fördermitglieder des DRK, 1.383 ehrenamtliche und 425 hauptamtliche Mitarbeiter, fasste DRK-Kreisverbandspräsident Peter Hofelich wichtige Zahlen zusammen. Im vergangenen Jahr wurden fast 4.900 Personen in 385 Erste-Hilfe-Kursen ausgebildet, vom ambulanten Pflegedienst 900 Menschen gepflegt. Oft unterwegs war das DRK auch, kam bei der Notfallrettung und mit Krankentransporten auf 35.063 Einsätze. 

Auch DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber hatte in seinem Bericht den Rettungsdienst im Blick. Die Notarztwache Göppingen-Öde wird neu gebaut, aus dem jetzigen Container-Standort ein „richtiger“ Standort gemacht. Und das, obwohl für den nötigen Neubau der Wache im letztjährigen Förderprogramm des Landes kein Geld mehr vorhanden war. Sparhuber hofft auf eine Berücksichtigung im laufenden Jahr. Um trotzdem schnell bauen zu können, hat das DRK ein Darlehen aufgenommen, für das pro Jahr 50.000 Euro Zinsen anfallen – weil die Finanzierung des Landes, das „eigentlich“ den Großteil der Neubaukosten einer Rettungswache übernimmt – nicht gesichert ist. Es gebe landesweit einen „Förderstau von 70 Millionen Euro“.