Es hätte nicht besser laufen können“, sagt Anneliese Kern, und Irmela Herold nickt zustimmend. Die Rentnerin und die Pensionärin wohnen gar nicht weit voneinander entfernt, aber erst der ehrenamtliche Besuchsdienst des DRK-Kreisverbands Göppingen hat die beiden zueinander gebracht.
Das Angebot war einer Pressemitteilung des DRK zufolge auf Initiative der stellvertretenden Vorsitzenden der Hilfsorganisation, Heike Till, ins Leben gerufen worden. „Wir wollen Zeit schenken, den Menschen zuhören und in einer immer hektischer werdenden Zeit ihre Bedürfnisse ernst nehmen“, betonte Till im Frühjahr. „In Ergänzung zur Arbeit unserer hauptamtlichen Mitarbeitern wollen wir mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst einen Baustein schaffen, der eine Lücke schließt“, hatte Birgit Dibowski, die Leiterin der Sozialen Dienste beim DRK-Kreisverband Göppingen, ergänzt.
Mit Irmela Herold und Anneliese Kern haben sich zwei Frauen gefunden, die gut zusammenpassen. Beide hatten sich nach entsprechenden Zeitungsberichten bei Kathrin Dürr vom DRK-Kreisverband Göppingen gemeldet. Die hatte die Seniorinnen besucht und brachte sie zusammen. „Dabei hat sie sehr großes Einfühlungsvermögen bewiesen“, sind sich die zwei Frauen einig. In ihren Biografien gibt es Ähnlichkeiten. Beide haben mit Kindern gearbeitet – Irmela Herold als Lehrerin, Anneliese Kern als Erzieherin und sie eint die Liebe zu Tieren. Beide sind keine gebürtigen Göppingerinnen, wenn sie auch schon lange dort leben.
Anneliese Kern hat erst kürzlich ihren Mann verloren. Sie hat zwar einen großen Bekanntenkreis und engagiert sich zudem im gemeinnützigen Verein Mauch’sche Villa. Aber sie war „einfach neugierig und wollte jemand Neues kennen lernen“. Irmela Herold wiederum hat „schon als Zehnjährige regelmäßig eine alte Dame besucht“ und will mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dazu beitragen, älteren Menschen Achtung, Wertschätzung und Lebensfreude zu geben. Beim DRK wurde sie für ihre Aufgabe vorbereitet. „Die Einarbeitung war wert- und sinnvoll“, sagt Herold.
Die beiden Frauen treffen sich ein Mal pro Woche – „die vorgesehene Stunde reicht uns aber fast nie“. Sie gehen miteinander spazieren, spielen Brettspiele oder sie reden einfach nur. „Wir haben immer ein Thema.“ Die positive Lebenseinstellung und optimistische Art von Irmela Herold tut Anneliese Kern gut. Sie neige dazu, sich über viele Dinge zu viele Sorgen zu machen, sagt Kern und Herold empfindet es als Bereicherung, was ihre neue Bekannte aus ihrem Leben zu berichten weiß. Ganz selbstverständlich hat sie Anneliese Kern im Krankenhaus besucht, als diese sich jüngst den Arm gebrochen hatte und operiert werden musste. Und wenn sie mit Freundinnen spazieren geht, nimmt sie Kern einfach mit.
Info Wer sich vorstellen kann, selbst Zeit mit einer Seniorin oder einem Senior zu verbringen oder wer gerne besucht werden möchte, erhält weitere Informationen bei Kathrin Dürr unter der Telefonnummer (07161) 67 39 27 oder per Mail an k.duerr(at)drk-goeppingen(dot)de