Der Geschäftsbericht und die vielfältigen Aktivitäten des DRK-Kreisverbandes Göppingen standen im Mittelpunkt der DRK-Kreisversammlung am Freitagabend im Foyer der Geislinger Kreissparkasse. 90 Mitglieder sowie Ehrengäste von Partner-Organisationen und -Institutionen waren gekommen, um einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu erhalten, aber auch um den Jahresabschluss festzustellen (einstimmig) sowie das Kreisverbandspräsidium und den Kreisgeschäftsführer zu entlasten. Auch das geschah einstimmig.
Kreisverbandspräsident Peter Hofelich betonte in seinem Geschäftsbericht 2017 das gute, fast schon familiäre Miteinander zwischen den etwa 250 Haupt- und den 1.400 Ehrenamtlichen im Kreisverband. Besondere Verantwortung für eine möglichst spannungsfreie Zusammenarbeit zwischen beiden Sphären trügen sowohl die haupt- als auch die ehrenamtlichen Führungskräfte des Kreisverbands.
„Wir sind präsent in der Gesellschaft. Nicht aufdringlich, aber intensiv. Das geht nur weil wir viele sind – dazu gehören auch die 14.467 Fördermitglieder“, sagte Hofelich. Deren Zahl jedoch geht seit einigen Jahren konstant zurück. Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber nannte das „besorgniserregend“ und machte in seinem Bericht klar, dass aus den Beiträgen der Fördermitglieder und aus Spenden vorwiegend die Ehrenamtsarbeit finanziert wird. Als „die große Herausforderung“ bezeichnete er jedoch den Fachkräftemangel. „Wir haben erhebliche Probleme, genügend Rettungsfachkräfte, Sozialpädagogen, Pflegefachkräfte sowie Erzieher zu finden“, zählte er auf. Eine Gegenmaßnahme sei es, die eigene Ausbildungstätigkeit kontinuierlich fortzusetzen. Dennoch klang der Tenor sowohl seines Berichts als auch dessen von Peter Hofelich positiv. Beide zeichneten mit zahlreichen Beispielen sowie mit einem Imagefilm ein buntes und vor allem breit gefächertes Panoptikum der DRK-Aktivitäten im Landkreis.
Alexander Sparhuber berichtete vom erfolgten Umstellungsprozess vom Mehrzweckfahrzeugsystem zum Trennsystem, was bedeutet, dass das DRK seit Anfang diesen Jahres sechs Rettungswagen ausschließlich zur Notfallrettung bereit hält, sowie sechs neue Krankenwagen für den Krankentransport. Er informierte über die Digitalisierung des Rettungsdienstes, die Erste Hilfe-Ausbildung, die Familienangebote, den ehrenamtlichen Besuchsdienst – und er freute sich auf die Fertigstellung des DRK-Seniorenzentrums in Geislingen Ende Juli. Sparhuber informierte die Zuhörer darüber, dass der DRK-Pflegedienst in allen vier Bereichen mit der Bestnote 1,0 ausgezeichnet worden war und bedankte sich am Ende seiner Ausführungen bei allen für die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Das vielfältige Wirken steht zusammengefasst im „Geschäftsbericht 2017“, der bei der Kreisversammlung ausgelegt war und den geladene Grußwortredner bereits im Vorfeld erhalten hatten. Zu diesen gehörte Sascha Binder (SPD-Mitglied des Landtags), den vor allem die statistische Aussage fasziniert hatte, dass die DRK-Mitarbeiter 2017 durchschnittlich 80-mal pro Tag zu Einsätzen und Krankentransporten gerufen wurden. Der SPD-Landtagsabgeordnete sprach auch die anstehende Novellierung des Rettungsgesetzes an. „Da müssen wir die gesamte Rettungskette in den Blick nehmen, um Hilfsfristen deutlich zu verbessern“, sagte er und prophezeite „spannende Diskussionen“.
Landrat Edgar Wolff bezeichnete den Kreisverband als „verlässlichen Partner, Eckpfeiler und als Garant für Schutz und Sicherheit.“ Das Rote Kreuz „hat oft geholfen ohne zu fragen, wem“, stellte er fest und bezeichnete diese Anweisung des Rot-Kreuz-Gründers Henri Dunant als „für Sie handlungsweisend.“
Holger Scheible als Stellvertreter des Geislinger Oberbürgermeisters Frank Dehmer ging speziell auf die Arbeitsschwerpunkte des Roten Kreuzes in Geislingen ein und zählte als Beispiele den regen Ortsverein auf, die Rettungswache, das Museum „und jetzt bald auch noch das Seniorenzentrum – eine gewaltige Aufgabe.“
Auch Hans-Dieter Bührle vom Arbeiter-Samariter-Bund, Region Alb und Stauferland, war Gast. Er bedankte sich für die Einladung und freute sich auf „zukünftig gute Zusammenarbeit in Süßen bei der Rettungswache.“ Und Axel Strunk, Schatzmeister des DRK-Landesverbands, nannte die „gesunden wirtschaftlichen Verhältnisse“ erst an zweiter Stelle, warum er den Göppinger Kreisverband für „außergewöhnlich“ hielt. „Mein Herz haben Sie gewonnen, weil es hier sowohl 14 Rettungshundeteams, als auch Therapiehunde und sogar einen Kurs „Erste Hilfe am Hund“ gibt. Das zeichnet Sie aus. Weiter so!“
Info:
958 Aktive Mitglieder waren in 8 Ortsvereinen, 12 Bereitschaften, 2 Bergwacht-Bereitschaften, 1 Wasserwacht-Gruppe und 15 Arbeitsgemeinschaften Sozialarbeit tätig.
431 Aktive Mitglieder des Jugendrotkreuzes waren in 6 Jugendrotkreuzgruppen, 6 Jugendsanitätsgruppen und 14 Schulsanitätsgruppen betreut.
Zum Kreisverband Göppingen gehören 14.467 Fördermitglieder, 154 Hauptamtliche Mitarbeiter, 16 Azubi und Praktikanten, 33 Geringfügig Beschäftigte, 11 Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, 16 Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr und 12 Ein-Euro-Kräfte.