Kreis Göppingen - Sich bei Überflutungen und anderen Wasserrettungseinsätzen sicher in Booten fortzubewegen. In Katastrophenfällen kann das lebenswichtig werden. „Das Thema wird auch in unseren Breiten immer wichtiger“, ist sich Gregor Tauscher sicher angesichts der verheerenden Flutkatastrophe des vergangenen Jahres. Er nahm Mitte Mai mit weiteren Angehörigen der DRK-Wasserwachten Göppingen und Biberach und Aktiven der Feuerwehr Mengen an einem intensiven, viertägigen Trainings- und Prüfungswochenende in einem Trainingszentrum in Landeck teil. Das berichtet das DRK Göppingen in einer Mitteilung. „Wir haben zum Glück so gut wie keine Einsätze. Umso wichtiger ist es, die Szenarien zu üben, so dass im Notfall auch alle Abläufe bekannt sind und die Handgriffe sitzen“, betont der Retter, der der DRK-Wasserwacht seit einem Jahr angehört, als er sich für die Zeit nach der Berufstätigkeit ein sinnstiftendes Ehrenamt gesucht hatte.
„Wir wurden zunächst von dem erfahrenen Trainer Neil Newton Taylor von „Swiftwater Rescue Deutschland & Österreich“ in allgemeinen Sicherheitsfragen der Fließwasserrettung eingeführt.“ Der Trainer setze also auf die eigene Erfahrung und habe die Teilnehmenden sehr gut motivieren können.
Bei den praktischen Übungen am Inn und seinem Nebenfluss Sanna galt es, das Wildwasser zu durchqueren und eine Evakuierung mit dem Boot vorzunehmen. „Wir haben gelernt, wie ein Gewässer gelesen wird – vor dem Einsatz. Das ist entscheidend. Denn die Sicherheit jedes Einzelnen und die Sicherheit des gesamten Rettungsteams steht absolut im Vordergrund“, erzählt der Ehrenamtliche. Die Wasserretter lernten also, Wirbel, aber auch ruhigere Stellen zu erkennen, die Farbe des Wassers oder Schaumkronen zu deuten.
Bei den Übungen „erhielten wir auch ein Gefühl dafür, was die Menschen spüren, wenn sie in Lebensgefahr sind. Und wir erfuhren, welche Techniken es gibt, um selbst ruhig zu bleiben“, erzählt Gregor Tauscher. Trainiert wurde auch die nonverbale Konversation. „An reißenden Gewässern ist es sehr laut. Innerhalb des Teams verständigen wir uns deshalb mit Zeichen. Die müssen bei jedem sitzen.“
Am Ende stand eine theoretische Prüfung. Die haben alle bestanden. Aus den Reihen der Wasserwacht des DRK-Kreisverbandes waren dies Andreas Dangel, Heiko Busch, Tobias Neugebauer und Gregor Tauscher. „Sven Hoffmann hat uns perfekt vorbereitet mit praktischen Übungen an der Fils und auch in der Theorie“, freuen sich die Wasserretter.