„Sie sorgen für Stabilität und menschliche Wärme gerade in diesen schwierigen Zeiten. Als kleine Referenz wollen wir Ihnen heute unsere Dankbarkeit zeigen und dürfen Ihnen diesen Blumengruß überreichen.“ Peter Hofelich, Präsident des DRK-Kreisverbandes Göppingen, Stefan Wiedemann, der Leiter des DRK-Heimverbunds Neckar-Fils und Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber hatten es sich nicht nehmen lassen, am Muttertag den Mitarbeitenden der DRK-Seniorenzenten in Geislingen und Hattenhofen ausdrücklich zu danken für ihre Arbeit und ihr Engagement für die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen. „Die Situation bedeutet eine große Mehrbelastung für uns. Wir sind Mittelspersonen zwischen den Angehörigen und den Bewohnern und wir telefonieren deutlich mehr. Der Kommunikationsbedarf ist wesentlich höher wie in normalen Zeiten“, berichtete Nikolaus König in Geislingen. Der Altenpfleger freute sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen über den Besuch und den Ausdruck der Wertschätzung. Seine Kollegin Eva Maier berichtete von weinenden Bewohnern und Doreen Schneider, die Leiterin des DRK-Seniorenzentrums in der Liebknechtstraße erlebt jeden Tag die bange Frage: „Wann können wir uns endlich wiedersehen?“. Am Muttertag war die Öffnung für den 18. Mai geplant.
„Sie sind die stillen Heldinnen und Helden“, betonte Peter Hofelich auch in Hattenhofen. Auch im dortigen DRK-Seniorenzentrum bedankte sich der Kreisverbandspräsident und befürchtete: „Es wird weiterhin eine herausfordernde Zeit bleiben“. Er zeigte sich überzeugt: „Wir kommen gut durch diese Zeit, weil unsere sozialen Systeme funktionieren. Wir und Sie sind ein Teil davon“, dankte er Heimleiterin Petra Schott und ihrem Team, das auch in Zeiten von Corona gut zusammenarbeitet und den Kontakt zwischen den Bewohnern und den Angehörigen so gut wie möglich und erlaubt aufrechterhält.
Ein gemütlicher Plausch bei Kaffee und Kuchen, ein kleiner Spaziergang – in Zeiten von Corona müssen die Bewohner der DRK-Seniorenzentren darauf verzichten. Eben auch am Muttertag. Die Kontaktsperre trifft die alten Menschen besonders. Viele können sie nicht richtig einordnen, wähnen gar, ihre Angehörigen hätten sie vergessen. Und weil die Leiterinnen der DRK-Einrichtungen Doreen Schneider (Geislingen) und Petra Schott (Hattenhofen) wissen, wie sehr ihre Bewohner ihre Angehörigen vermissen, hatten sie sich gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des DRKs für den Muttertag etwas einfallen lassen. In Geislingen in der Liebknechtstraße hatten Ann-Kathrin Madel, Kevin Hardt und Sebastian Grothe einen kleinen Pavillon aufgebaut. Er grenzte unmittelbar an den Speisesaal. Dort war ein Fenster geöffnet, das mit einer stabilen Plastikfolie abgehängt worden war. Innen und außen stand jeweils ein Stuhl und so konnten sich Bewohner und Angehörige eine kleine Weile ganz ungestört miteinander unterhalten. Sie hatten sich vorher bei der Heimleitung angemeldet und so die Möglichkeit, 20 Minuten lang den Kontakt zu pflegen. Dann desinfizierten die Ehrenamtlichen vom Ortsverein Geislingen den Pavillon und schon kamen die nächsten Angehörigen, die sich riesig freuten, dass sie wenigsten auf diese Weise ihre Mutter, den Vater oder Partner sehen können.
In Hattenhofen hatten Marc Buchberger und sein Team vom DRK-Ortsverein Hattenhofen-Voralb im DRK-Seniorenzentrum an zwei Tagen in fünf Schichten für die notwendige Hygiene im Besuchszelt gesorgt. „Die Angehörigen sind sehr dankbar für diese Gelegenheit des Gesprächs“, war seine Erfahrung Marc Buchberger. In Hattenhofen konnten die Menschen durch ein kleines schräg gestelltes Fensterchen miteinander sprechen und so erfahren, was es „drinnen und draußen“ für Neuigkeiten gibt.