Wenn das Polizeipräsidium Einsatz ruft, strömen die Gäste. So war es auch beim Tag der offenen Tür: Rund 10.000 Besucher*innen kamen, um einen Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit zu werfen. Vorführungen der Einheiten, informative Ausstellungen, Infostände und ein umfangreiches Kinderprogramm wurden den Besuchern geboten. Auch weitere Mitglieder der Blaulichtfamilie wie Deutsches Rotes Kreuz, Malteser, Feuerwehr und THW haben sich mit Programmpunkten an dem Tag der offenen Tür beteiligt.
Das DRK war bei dieser Gelegenheit in doppelter Mission unterwegs: Einerseits mit einem Stand, an dem es etwas Historie, einen Blick in seine Fahrzeuge und Informationen rund um die Rettungshundestaffel bot. Andererseits waren die Helfer in den Sanitätsdienst eingebunden, um bei Bedarf schnell zur Stelle zu sein. Dabei lief alles ruhig ab. Es gab kleinere Blessuren beziehungsweise Schnittverletzungen zu versorgen und nur einen Transport in die Klinik zur weiteren Abklärung.
Für Peter Hofelich, Präsident des DRK-Kreisverbands Göppingen, war es keine Frage, hier vor Ort zu sein – sowohl er selbst, als auch das Rote Kreuz insgesamt. „Die Blaulichtfamilie steht zusammen, das wollen wir zeigen. Zumal wir auch in vielen Einsatz gemeinsam arbeiten“, sagte Hofelich am Rande der Veranstaltung. Das Zusammenwirken dieser leistungsstarken Gruppen könne mit Stolz erfüllen, „da müssen wir uns nicht verstecken“, betonte der Präsident. Die enge Verbundenheit zum Polizeipräsidium Einsatz zeige sich auch darin, dass das Rote Kreuz als Gründungsmitglied seit Anfang an den Förderverein des Präsidiums Einsatz unterstütze.
Am Stand des DRK, gleich neben der Feuerwehr und den Maltesern, war das Interesse groß. Vor allem die rollende Intensivstation vom DRK-Kreisverband Ulm machte die großen und kleinen Besucher*innen neugierig. Der Schriftzug „Bevölkerungsschutz Baden-Württemberg“ ziert den Bus, der bei Großlagen eingesetzt wird. „Vier Intensivpatienten können hier gleichzeitig transportiert werden“, erklärt Raimund Matosic, Kreisbereitschaftsleiter und Notfallsanitäter. Insbesondere bei Intensivverlegungen wird der Bus eingesetzt, genauso wie bei Transporten von Frühchen. Großer Vorteil: „Es können damit Mutter und Kind im Inkubator zusammen transportieren.“ Bereits 200 Einsätze hatte die Intensivstation auf Rädern in diesem Jahr bereits absolviert.
Am Infostand der Rettungshundestaffel konnten die Besucher ihr Glück am Glücksrad versuchen, gegen eine Spende warteten knuffige Kuscheltiere auf neue Besitzer. „Eigentlich wäre die Rettungshundestaffel heute etwas größer vertreten, mit Vorführungen und so weiter“, sagt Matosic. Doch eine zeitgleiche Flächensuchprüfung habe dies verhindert. Der Kreisbereitschaftsleiter ist sich aber mit Peter Hofelich einig: „Wichtig ist, dass wir uns der Bevölkerung zeigen.“ Ein Blick zurück darf dabei nicht fehlen: mit einem Oldtimer, einem sogenannten Funkvermittlungswagen, vom DRK-Landesmuseum in Geislingen, der deutlich machte, wie rasant die Entwicklung bei Fahrzeugen und Technik ist.
Das „Wir“ betonte auch Anton Saile, Präsident des Polizeipräsidiums Einsatzes, bei der feierlichen Eröffnung des Tages der offenen Tür. „Gemeinsam sind wir stark, das ist unsere DNA“, unterstrich Saile. „Oberste Priorität hat bei uns der Einsatz. Wir sind verlässlicher Partner für alle Präsidien.“ Der Polizeipräsident sprach von einem Präsidium, „das einzigartig, innovativ, leistungsfähig, jung und bunt“ ist. Und dessen Mitarbeiter*innen seien immer dort, „wo die gesellschaftlichen Brüche am größten sind“.
Auch Saile machte deutlich, dass das Zusammenspiel aller Organisationen daher unverzichtbar ist – und sprach der gesamten Blaulichtfamilie seinen Dank aus. Innenminister Thomas Strobl konnte dies nur bestätigen – und ging noch einen Schritt weiter: Der Tag der offenen Tür beim Polizeipräsidium Einsatz sei ein Familienfest der ganzen Blaulichtfamilie. „Und der erste Schritt, Interesse an der Blaulichtfamilie zu wecken.“ Die Neugier am Stand des DRK war auf jeden Fall groß an diesem Tag.