„Ich sah darin nicht die Erfüllung meines Lebens“, sagt Thomas Kehrer. Der 26-Jährige hatte zunächst eine Ausbildung als Elektriker gemacht, schnell aber bemerkt, dass die Tätigkeit nicht seinem Naturell entspricht. Als Angehöriger der Schnelleinsatzgruppe des DRK-Ortsvereins Geislingen hatte er bereits Einblick in die Arbeit des Rettungsdienstes erhalten und sich nach einem entsprechenden Praktikum um einen Ausbildungsplatz als Notfallsanitäter beim DRK beworben.
Wie ihm ging es fast allen Auszubildenden, die im Oktober ihre Ausbildung zur Notfallsanitäterin, zum Notfallsanitäter beim DRK-Kreisverband begannen. Fast alle hatten zunächst andere berufliche Wege beschritten. Ulrike Büthe hatte nach der Schule eine Ausbildung zur Bankkauffrau und eine Weiterbildung zur Finanzassistentin gemacht, diesen Job aber „schnell an den Nagel gehängt“. Eine Tätigkeit in einer Klinik und ein ehrenamtliches Engagement beim DRK machte ihr dann deutlich: „Das ist das, was ich machen möchte“.
Sascha Bauer war Konstruktionsmechaniker. „Ich wollte aber schon immer mit Menschen arbeiten. Ich will am Abend auf einen sinnvollen Tag zurückblicken und wissen, dass ich etwas Gutes getan habe“, bekräftigt der 22-Jährige, der bereits als Rettungssanitäter beim DRK arbeitete.
Ähnlich denkt Alessia Schauer. Sie begann zunächst ein Lehramtsstudium, stellte dann aber fest: „Das ist zu trocken und langweilig“. Die Tätigkeit der Notfallsanitäterin stelle „jeden Tag neue Aufgaben. Außerdem schätze ich die Teamarbeit. Als Lehrerin wäre ich immer Einzelkämpferin gewesen“.
Industriekauffrau – das war die erste Ausbildung von Jessica Krause. Nach einem Praktikum beim DRK-Rettungsdienst stand für die Ebersbacherin aber fest: „Das ist es. Hier kann ich jeden Tag mit einem guten Gefühl nach Hause gehen“.
Theresa Dub dagegen „wusste schon ab der achten Klasse, dass ich zum Rettungsdienst gehen möchte“. Sie hatte in dessen Arbeit als Schulsanitäterin Einblick erhalten. Nach dem Realschulabschluss, dem Besuch eines gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums und einem Freiwilligen Sozialen Jahr bewarb sie sich erfolgreich beim DRK-Kreisverband Göppingen.
„Wir haben durchschnittlich 120 bis 150 Bewerberinnen und Bewerber“, freut sich Benjamin Brodbeck, mit Stefanie Buchbinder, Stephan Nusser, und Stefan Allich als Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter für die praktische Ausbildung des Nachwuchses für den DRK-Rettungsdienst zuständig. Die Bewerber müssen einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit einer zweijährigen Berufsausbildung vorweisen. „Altersbegrenzungen gibt es keine“.
Aus Vielzahl von Bewerbungen werden etwa 30 zum Assessmentcenter im Frühjahr eingeladen. „Bewerber, die bereits beim DRK engagiert sind, werden hier auf jeden Fall berücksichtigt. Dann allerdings müssen sie sich den Auswahlkriterien wie alle anderen Bewerberinnen und Bewerber stellen“, betont Benjamin Brodbeck. Zeugnisse sind dabei nicht ausschlaggebend. Entscheidend sei vielmehr die Konzentrationsfähigkeit und der Umgang mit Stress. Zudem seien eine gewisse körperliche Fitness und die Teamfähigkeit Auswahlkriterien.
Info:
Bewerbungsschluss für das kommende Ausbildungsjahr ist der 31. Januar 2019. Bewerbungen an den DRK-Kreisverband Göppingen, Eichertstraße 1, 73033 Göppingen, z. Händen von Andreas Pfeiffer, Tel.: (0 71 61) 67 39-31 oder a.pfeiffer@drk-goeppingen.de