Kreis Göppingen - Der kleine Jure lächelt seine Mutter an, sie hält ihn im Arm. Um sie herum sind weitere Eltern mit ihren Babys. Die Gruppe stimmt ein Lied an, begrüßt Jure und seine Mutter, das gehört zum Ritual. Die kleine Alina schaut derweil aufmerksam alle Kinder in der Runde an. Dana wiederum scheint genau zu wissen, wann sie und ihre Mama begrüßt werden: Kurz bevor es soweit ist, strahlt sie bereits wie Sonne und Mond zusammen. Es ist Elba-Zeit beim DRK.
In den Familien bringen Eltern und ihre Babys intuitiv eine Fülle von Energie und Kompetenzen mit, vieles im Zusammenleben entwickelt sich von selbst. Um diese Potenziale im ersten Lebensjahr des Kindes noch zu stärken und auszubauen, bietet der Göppinger DRK-Kreisverband regelmäßig Eltern- und Baby-Kurse – kurz: „Elba“-Kurse – an. Gruppen mit sechs bis acht Eltern und ihren Kindern sollen Raum bieten für Fragen, Anregungen, Austausch und Entspannung.
„Die Gruppe passt“, sagen die Mütter unisono. Sie schätzen den lebhaften Austausch und die kompetenten Anregungen von Kursleiterin Heike Herre. Egal ob es sich um Gesundheit-, Entwicklungs- oder Ernährungsthemen handelt: Sie hört zu, weiß stets Rat. Auch ihre praktischen Tipps für den Familienalltag, beispielsweise wie Eltern im Handumdrehen und ganz ohne Kosten sinnvolles Spielzeug basteln können, kommen richtig gut an.
Das Kursprogramm gliedert sich in vier Phasen, die der Entwicklung der Kinder und ihrer Wahrnehmung beziehungsweise Interaktion mit der Umwelt angepasst sind. Die erste Phase der Elba-Kurse ist die „Zeit des Erwachens“. Sie wendet sich an Eltern und ihre Neugeborenen ab der vierten Woche. „Zeit des Vertrauens“ heißt die Phase für Säuglinge ab drei Monaten. „Zeit des Erforschens“ richtet sich an Eltern mit ihren Babys ab dem sechsten Lebensmonat. „Zeit des Spielens“ schließlich ist die Phase für Kinder ab neun Monaten.
Jetzt wird Jure skeptisch. Auch Alina schaut mit großen Augen das kleine Planschbecken an: Mit Händen und Füßen testen die Kleinen das warme Nass – die einen vorsichtig, die anderen übermütig spritzend. „Beobachtet, wie euer Kind schaut, wie es sich bewegt – manche haben noch Angst, lasst ihnen die Zeit, die sie brauchen“, erklärt Kursleiterin Herre den Eltern.
Die Elba-Gruppen finden einmal pro Woche statt. Ein Treffen dauert etwa eineinviertel Stunden. Fachkräfte wie Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen und Kinderkrankenschwestern leiten die Gruppen, die Familien eine entspannte Atmosphäre bieten sollen, ein Einstieg ist jederzeit möglich. Die Teilnehmer erhalten Anregungen für eine gute Eltern-Kind-Beziehung, die Kursleiter stärken zudem Fähigkeiten und Qualitäten der Eltern. Und so ganz nebenbei entstehen nützliche Kontakte und Netzwerke der Eltern. Schließlich ist es ebenso ein Ziel, dass sich die Familien im Alltag gegenseitig unterstützen.
Fachkräfte gesucht
Leitung: Die Eltern-Baby-Kurse des DRK („Elba-Kurse“) leiten ausgebildete Fachkräfte. Die Kinderkrankenschwestern, Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen mit Zusatz-Ausbildung und DRK-Zertifikat begleiten Eltern und Babys mit ihrem umfassenden Wissen und langjähriger Erfahrung.
Freiwillige: Im DRK-Kreisverband sind engagierte Fachkräfte für das Eltern-Baby-Programm jederzeit willkommen. Sie erhalten eine intensive Fortbildung an vier Wochenenden. Wer Interesse hat, kann sich bei Regine Fezer unter (07161) 67 39-53 melden. Sie ist auch Ansprechpartnerin für Eltern, die beim Elba-Programm mitmachen wollen.