Ebersbach - Fynn erprobt sich mit der Drohne und ist erstaunlich geschickt. Mit seinem Papa besuchte er eine kleine Geburtstagsfeier in der Ebersbacher Karlstraße. Gleich zwei runde Geburtstage gab es zu feiern: Den 15. beim Tafelladen des DRK und den 10. beim DRK-Kleiderladen nebenan.
Bei „Jacke wie Hose“ kann jeder einkaufen, im Tafelladen nur mit Berechtigungsschein. „Die Zahl der Kunden steigt, aber leider erhalten wir immer weniger Lebensmittel“, bedauert Tafelladen-Leiterin Sabine Rauch. „Lebensmittel mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum, die an uns gespendet worden waren, werden jetzt in den Geschäften günstiger verkauft“, weiß sie. Und: „Was immer fehlt, ist Kühlware und haltbare Lebensmittel wie Mehl oder Reis.“ Das geht aus einer Pressemitteilung des DRK hervor.
„Wir freuen uns, dass beide Läden gut frequentiert sind“, stellte Alexander Schnek, beim DRK-Kreisverband Leiter der Abteilung Sozialarbeit, fest. Rita Sachs, Leiterin des Kleiderladens seit der Gründung: „Wir haben Kundinnen und Kunden, die seit zehn Jahren zu uns kommen.“
Die „runden Geburtstage“ wurden mit vielen großen und kleinen Gästen gefeiert, berichtet das DRK. Immer mehr Menschen seien auf Unterstützung angewiesen. Der Erfolg der beiden Läden in Ebersbach sei deshalb mit gemischten Gefühlen zu betrachten. „Die Eröffnung war damals ein mutiger Schritt, es war aber ganz bewusst das untere Filstal ausgesucht worden“; begrüßte Peter Hofelich die Teams der beiden Läden, ihre Kunden und Gäste. Der Präsident des DRK-Kreisverbands erinnerte daran, dass am Tag der Eröffnung der Tafel, nämlich am 15. September 2008, mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers eine große Krise ausgelöst worden war. „Die Bedürftigkeit der Bevölkerung hat seitdem nicht abgenommen. Deshalb wird die soziale Arbeit immer weiterwachsen und an Bedeutung gewinnen.“ Dies zeige sich auch in der stetig wachsenden Zahl der Kunden. Peter Hofelich nicht nur den hauptamtlichen Kräften, sondern hob auch ausdrücklich das Engagement der Ehrenamtlichen hervor, ohne die das Konzept der Läden nicht funktionieren würde. Alexander Schnek: „Wir sind weiterhin auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die uns unterstützen.“
Zu dem Erfolg beglückwünschte Ebersbachs Bürgermeister Eberhard Keller zwar die Teams der DRK-Läden. Gleichzeitig verwies er darauf, dass es „nicht gut ist, dass es solcher Einrichtung überhaupt bedarf“, forderte mehr Engagement von Bund und Land bei den regulären Hilfsangeboten, „damit die Menschen nicht dauerhaft auf diese Unterstützung angewiesen sind“. Gleichwohl gratulierte er dem DRK „zu Ihrer erfolgreichen Arbeit“ und dankte für die stets gute Kooperation mit der Stadtverwaltung – auch beim Familientreff im E3.