Ich bin perfekt“, strahlt Finn über das ganze Gesicht. Eine Schwarzlichtbox hat offenbart: Er hat seine Hände sehr gut gewaschen. Nicht bei allen Kindern sind sie so vorbildlich sauber geworden. Das Schwarzlicht zeigt genau, an welchen Stellen die zuvor mit „Zaubercreme“ eingecremten Hände nicht gut gewaschen wurden.
„Meist sind es die Handrücken“, stellt Tanja Kolbe fest. Die Schulkoordinatorin des DRK Göppingen und Geislingen ist in die Nassachtal-Grundschule gekommen, um den Erst- und Zweitklässlern bei einer Hygieneschulung zu zeigen, wie man sich richtig die Hände wäscht. Nämlich erstaunlicherweise zunächst nur mit Seife, ohne Wasser. „Wasser braucht man nur zum Abspülen, wenn Handinnenflächen, die Stellen zwischen den Fingern, Handrücken, Daumen, Fingerkuppen, Fingeraußenseiten und das Handgelenk gut eingeseift und gerieben wurden“, erklärt sie. Der Besprechung folgen Trockenübungen und dann die Praxis am Waschbecken.
„Wir haben das Angebot des DRK gerne angenommen“, sagt Schulleiterin Elke Schweizer. „Hygieneschulung findet bei uns natürlich ständig statt, aber natürlich haben wir keine Schwarzlichtbox, die eine unmittelbare Rückmeldung durch Sehen gibt. Eine tolle Sache.“ Tanja Kolbe hat noch mehr dabei. Bei einem Experiment streut sie Pfeffer in mit Wasser gefüllte Becher. Die Kinder stellen fest: Der Pfeffer setzt sich schnell an eingetauchten Fingern fest. Wird der Finger jedoch vorher mit Seife eingerieben, flüchtet der Pfeffer zur Seite und geht schließlich im Seifenwasser unter.
„So ähnlich ist es mit den Corona-Viren“, erklärt Tanja Kolbe, deren rosa Handpuppenschwein Sissi mal wieder vergessen hat, die Maske aufzusetzen, und fröhlich ins Klassenzimmer niest. Vor lauter Aufregung lässt sie das Ding auch noch auf den Boden fallen. Schließlich sitzt sie schief in ihrem Gesicht und lässt die Nase hervorgucken.
Die Erst- und Zweitklässler hingegen wissen ganz genau, wie man eine Maske richtig aufsetzt, aufbewahrt und wie oft sie gewechselt werden sollte. „Wenn sie runterfällt, muss man eine neue nehmen“, erklärt ein Mädchen, der unwissenden Sissi, und ein anderes weiß: „Wenn man rein geniest hat, auch.“ Tanja Kolbe ergänzt: „Und wenn sie feucht ist.“ Sie gibt auch den Tipp, die Maske in einem Gefrierbeutel zu transportieren und nicht einfach in die Jackentasche zu stecken.
Die Kinder wissen auch, wie Corona-Viren von einem zum anderen gelangen und wie man sich verhalten sollte, dass dies nicht passiert. Nicht Hände schütteln, nicht umarmen, kein Essen und Trinken oder Stifte teilen, nicht sich ohne Maske und Abstand unterhalten oder gar anhusten und anniesen.
Info Schulen, die ebenfalls Interesse an einer Hygieneschulung haben, können sich beim DRK melden. Angeboten werden auch Schulungen für das Juniorhelferprogramm für Grundschulen und den Schulsanitätsdienst für weiterführende Schulen.