„Man kann es nicht hoch genug schätzen, wenn sich junge Menschen für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen“, stellt der DRK-Kreisverbandspräsident Peter Hofelich Ende Oktober fest. Und: „Für die vielfältigen Aufgaben des DRK ist es wichtig, dass wir genügend Nachwuchs haben.“ Beim diesjährigen Schulsanitätstag des DRK-Kreisverbandes betont er die Bedeutung, in der Jugend soziale Fähigkeiten zu erlernen.
An insgesamt 18 Schulen im Landkreis Göppingen kümmern sich die Mitarbeitenden des DRK um die Ausbildung der Schulsanitäter*innen. „Wir haben für den Schulsanitätstag an der Hermann-Hesse-Realschule in Göppingen insgesamt sechs Übungsstationen eingeplant“, berichtet Claudia Aschmann, die Leiterin der Abteilung Rotkreuzdienste, die mit ihrem Team auch den Schulsanitätstag organisiert. „In diesem Jahr haben wir weit über 100 Anmeldungen“, freut sich Peter Hofelich, der es sich nicht hat nehmen lassen, die jungen Ehrenamtlichen in der Mensa der Schule persönlich zu begrüßen. Neben den Schüler*innen, die er bat, „auch nach der Schule bei der Berufsentscheidung an das DRK zu denken“, bedankte sich Peter Hofelich auch bei den anwesenden Lehrer*innen und den Helfer*innen.
Mit sogenannten Laufzetteln in der Hand, die DRK-Kreisjugendleiter Stefan Witzani zuvor ausgeteilt hatte, machten sich die Gruppen, die nach Schulen aufgeteilt waren, auf den Weg zu den Übungsstationen in den Klassenzimmern.
„Zum ersten Mal arbeiten wir mit der Polizei zusammen und haben einen Beamten vom Referat Prävention dabei“, erzählt Claudia Aschmann. „Je nach Altersgruppen bespreche ich die Rettungskette und den Ablauf bei Notruf, bei den Älteren gehe ich auf den Bereich Zivilcourage ein, den Umgang mit den neuen Medien und dem Recht am eigenen Bild. Das ist immer dann ein Thema, wenn bei Unfällen fotografiert wird“, erklärt der Göppinger Polizeibeamte Matthäus Ruckh. Während er mit einer Gruppe spricht, lernen andere Schüler*innen die DRK-Therapiehundeführer*innen und deren Hunde kennen. „Wir wollen den Menschen, die wir mit den Hunden besuchen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, erzählt Rebecca Metzger, die stellvertretende Leiterin des DRK-Therapiehundeteams. Die Therapiehunde sind regelmäßig in Seniorenzentren, Kindergärten oder Schulen zu Gast. „Da geht es auch darum, Ängste vor dem Hund abzubauen“, erklärt Rebecca Metzger.
Ein paar Klassenzimmer weiter zeigen Ehrenamtliche der Wasserwacht, wie eine Person aus dem Wasser gerettet wird, die im Eis eingebrochen ist. „Das und die Therapiehunde kamen vor allem bei den Grundschülern sehr gut an“, sagt Claudia Aschmann.
Die älteren Schüler*innen hatten dafür großes Interesse an der praktischen Arbeit des Rettungsdienstes, bei der sie nicht nur die Reanimation und die Sicherstellung der Beatmung durchführen durften, sondern auch die Wirbelsäule eines Verunglückten stabilisierten.
Beim Parcours der Drohnenstaffel des DRK-Ortsvereins Unteres Filstal-Schlierbach konnten die Schulsanitäter*innen in der Turnhalle selbst eine Drohne fliegen. Weitere Helfer*innen aus Schlierbach hatten im Außenbereich einen Rollstuhlparcours aufgebaut. „Dabei ging es darum selbst zu erfahren, wie es sich anfühlt, mit einem Rollstuhl unterwegs zu sein“, erzählt die Leiterin der Abteilung Rotkreuzdienste. Später gab es noch einen runden Tisch mit den Lehrer*innen, bei dem die Erfahrungen des Schulsanitätstages ausgetauscht wurden.
„Nach dem Schulsanitätstag bekamen alle Teilnehmenden eine Urkunde und ein kleines Geschenk“, erzählt DRK-Kreisjugendleiter Stefan Witzani. „Unterm Strich war es eine sehr gute und erfolgreiche Veranstaltung“, zieht Claudia Aschmann ein erstes Fazit.