„Wir haben zunächst einen Artikel für das Blättle geschrieben und auch in einem Elternbrief um Lebensmittelspenden gebeten“, berichten Melina und Talia. Die beiden Elfjährigen haben mit weiteren Schülern des Ebersbacher Raichberg-Schulzentrums eine besondere Spendenaktion organisiert.
Seit einigen Jahren nämlich sammeln sie Lebensmittel und stellen sie der Ebersbacher Tafel des DRK-Kreisverbandes Göppingen in der Karlstraße zur Verfügung. Christine Scheck hatte die Idee dazu. Vor ein paar Jahren hatte sie im Religionsunterricht das Thema Gerechtigkeit behandelt und war mit ihrer Klasse in die DRK-Tafel gegangen. „Die Schüler waren beeindruckt von dem, was sie dort erfuhren und erlebten“, erinnert sich die Religionslehrerin. Und sie sahen auch, welche Lebensmittel dort regelmäßig fehlen. Schnell war die Idee geboren, „vor Ort zu mehr Gerechtigkeit beizutragen“. Seither organisiert die Schülervertretung in jedem Jahr die Lebensmittelspenden.
Melina und Talia wissen, dass vor allem lange haltbare Lebensmittel gebraucht werden. „Die bekommen wir von den Lebensmittelmärkten nicht gespendet“, erläutert Sabine Rauch, die die Ebersbacher Tafel leitet. Trockenprodukte wie Mehl oder Reis, Nudeln oder Zucker, Grieß oder Öl haben eine lange Haltbarkeit und kommen deshalb kaum in die Regale der Tafel. „Wir bekommen sie nur, wenn die Umverpackung beschädigt ist.“
Umso mehr freute sich die Leiterin über die großen Kisten und Kartons, die all die Dinge enthielten, die die Schüler in den vergangenen drei Wochen gesammelt haben. Sie türmten sich in einem der Klassenzimmer und wurden gleich zur Tafel gefahren. „Wir können alles sehr gut gebrauchen und wollen allen Schülern und Eltern herzlich danken“, betonte Sabine Rauch.
Die 40 bis 50 Kunden, die an den Öffnungstagen bei der Tafel einkaufen, können sich also kurz vor Weihnachten über ein ganz besonderes Angebot freuen. Denn auch an ihre Kinder wurde gedacht: Zwischen Konserven und Grundnahrungsmitteln fand sich auch manche Packung Kekse.