Mehr Zeit für die Familie, geregelte Rahmenbedingungen – das wünscht sich Jochen Haible. Der bisherige Leiter des Rettungsdienstes des DRK-Kreisverbandes Göppingen wechselt deshalb zurück in den Rettungsdienst und fährt seit diesem Monat wieder Einsätze in der Notfallrettung – in Teilzeit. So kann der Schwäbisch Gmünder seiner Familie das zurückgeben, was sie ihm selbst in den vergangenen Jahren an Unterstützung gegeben hat. Mit seiner Frau und den beiden Kindern kann er sich jetzt Zeit für gemeinsame Unternehmungen nehmen. Die kamen in den vergangenen vier Jahren oft zu kurz. Denn die Aufgaben, die er bewältigen musste, waren vielfältig und umfangreich. „Die Trennung des Krankentransportes vom Rettungsdienst“ fällt ihm als Herausforderung ein. „Es gab zunächst kein qualifiziertes Personal. Wir mussten es erst ausbilden.“ Auch die geänderte Ausbildung im Rettungsdienstwesen, aus welchem unter anderem der Fachkräftemangel resultierte, stellte die Verantwortlichen vor große Aufgaben.
„Ohne das Team des Rettungsdienstes wäre das alles nicht zu bewältigen gewesen“, betont Jochen Haible. Er konnte mit seinen Mitarbeitern zahlreiche Projekte umsetzen. Zu nennen sind zudem die Einführung der elektronischen medizinischen Dokumentation, das Erarbeiten eines Konzeptes für den Standort Bartenbach und den Ausbau Süßens und nicht zuletzt die Fragen rund um die Integrierte Leitstelle mit der Leitung und ihrem künftigen Standort. Alle Stellen mit den entsprechenden Fachkräften zu besetzen und die mannigfaltigen Herausforderungen des täglichen reibungslosen Betriebs des DRK-Rettungsdienstes zu meistern waren Gemeinschaftsprojekte. Jochen Haible bedankt sich bei seinem Team und den Mitarbeitenden im Rettungsdienst für die Unterstützung und das Engagement während der letzten Jahre.
Auf das eingespielte Team wird auch Andreas Bachmann zurückgreifen. Er hat zum 1. Oktober die Leitung des DRK-Rettungsdienstes übernommen und kennt sich bereits bestens aus. Als Notfallsanitäter und als Betriebsrat weiß er seit vielen Jahren um Aufgaben und aktuelle Fragestellungen im Rettungsdienst. Seit 2007 arbeitet er beim DRK-Kreisverband Göppingen, begann seine Karriere vor über 20 Jahren als Zivildienstleistender beim DRK. Der Hattenhofener ist verheiratet und hat ein Kind, erholt sich am liebsten beim Tennisspielen oder Schifahren. Und ist sich bewusst, dass er für die Familie und seine Hobbys in Zukunft weniger Zeit haben wird. „Ich weiß, was auf mich zukommt“, sagt der 43-Jährige. Ausschlaggebend für seine Entscheidung, sich für die Führungsaufgabe zu bewerben sei gewesen, „dass wir für den Rettungsdienst und den Kreisverband in der Vergangenheit schon sehr viel erreicht haben. Die Ausgangssituation ist gut.“ Schon bislang war er in die Entscheidungsprozesse für den Rettungsdienst eingebunden. „Jetzt hat sich freilich die Perspektive verändert.“ Eine der großen Herausforderungen der Zukunft werde weiterhin der Fachkräftemangel sein. „Wir als Betrieb haben hier das Interesse, uns gut aufzustellen, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.“ Andreas Bachmann unterstreicht: „Dabei stehen wir gut da – auch innerhalb des DRK. Wir haben bei Vielem die Nase vorn.“ Beispielhaft nennt er Arbeitszeitregelungen und Verdienstmöglichkeiten. Aufgabe werde es sein, „dies weiterzuentwickeln“. Der neue Leiter des DRK-Rettungsdienstes ist sich sicher: „Die Leitstelle wird uns weiter beschäftigen.“
„Wir freuen uns über den reibungslosen Übergang“, betont Alexander Sparhuber und dankt Jochen Haible für sein engagiertes Wirken in den vergangenen vier Jahren. Der DRK-Kreisgeschäftsführer zeigt sich überzeugt, dass mit Andreas Bachmann ein Nachfolger gefunden ist, der den Rettungsdienst des DRK zukunftsweisend weiterentwickeln wird.