Ausgebildete Schulsanitäter können an den beiden Standorten der Gemeinschaftsschule Albershausen ihren Mitschülern im Notfall zur Hilfe eilen. Die stellvertretende Verbandspräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis, Heike Till, und die beim DRK für die Ausbildung an Schulen verantwortliche Tanja Kolbe überreichten den zwei Teams vor einiger Zeit jeweils einen Rucksack mit Erste-Hilfe-Ausrüstung. Zu der Gemeinschaftsschule in Albershausen gehört der Standort im Ort und der im benachbarten Schlierbach.
„Mein Opa und mein Onkel sind bei der Feuerwehr. In unserer Familie hilft man also anderen“, sagt Louis. Der Siebtklässler der Gemeinschaftsschule Albershausen ist frisch gebackener Schulsanitäter und hat der Ausbildung zum Helfer den Vorzug vor dem Fußballspielen gegeben. Neben ihm sitzt sein Freund Philipp, der wie alle anderen Schulsanitäter stolz das T-Shirt trägt, das ihn als solchen ausweist. Er freut sich, dass er bereits einmal helfen konnte. „Nach einem Sturz habe ich einem Mitschüler eine fachgerechte Schnellkühlkompresse angelegt“, berichtet er.
Die beiden sind Teil des Schulsanitätsteams, das Tanja Kolbe in den vergangenen Wochen ausgebildet hat. Angesichts von „mehr als einer Million Schulunfällen pro Schuljahr sind die Schulsanitäter wichtig. Sie übernehmen die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes“, betonte der stellvertretende Schulleiter Markus Bizer. Er dankte den neuen Helfern dafür, „dass ihr Verantwortung übernehmt. Wenn es brenzlig wird, seid ihr fit in Erster Hilfe“, freute er sich. Und: „Ihr habt gelernt, euch in andere Menschen einzufühlen und habt Sozial- und Schlüsselkompetenzen erworben.“ Er dankte aber auch dem DRK, dass sich „in dieser umfangreichen Weise an unserer Schule engagiert.“
Susi Eckle-Schaal, die Leiterin der Schlierbacher Grundschule, freut sich über das neue Angebot an ihrer Schule. „Ihr habt euch ja bereits in allen Klassen vorgestellt“, berichtete sie. „Es ist ein Schreck für alle Beteiligten, wenn auf dem Schulhof etwas passiert“, weiß Ausbilderin Heike Till. „Da ist es gut, wenn jemand wie ihr da ist, der helfen kann. Ihr stellt dann die entscheidenden Weichen.“ Die stellvertretende Präsidentin des DRK-Kreisverbands wollte dann wissen, was den Schülern im Rahmen der Ausbildung am meisten Spaß machte. Es waren realitätsnahe Beispiele, die die Gemeinschaftsschüler in Rollenspielen trainierten.
Tanja Kolbe bleibt weiterhin für die Schüler Ansprechpartnerin und kommt einmal pro Woche in die Schule. „Wir werden jetzt die Outdoor-Ausbildung beginnen. Ihr werdet lernen, was ihr zum Beispiel bei einem Wandertag machen könnt, wenn ihr den Rucksack nicht dabeihabt.“ Sie betont: „Die Schulsanitäter sind sensibilisiert. Sie erkennen bereits im Voraus Gefahrenquellen und können so helfen, Unfälle zu vermeiden.“ Mit Heike Till freut sie sich, dass der Ersthelfer-Nachwuchs regelmäßig immer montags zum Jugendrotkreuz in Schlierbach kommt und sich dort ebenfalls weiterbildet.
Zu den neuen Schulsanitätern gehört Nina. „Meine Mama arbeitet im Krankenhaus. Es interessiert mich, was sie macht“, erklärt sie. Die 14-Jährige hat klare Vorstellungen von ihrer Zukunft: „Ich will Notfallsanitäterin werden.“ Auch Florian hat Ziele: „Arzt“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen auf die Frage nach seinem Berufswunsch und die Motivation, sich bei den Schulsanitätern zu engagieren. Adam „will helfen können“ und Federica und Nina freuen sich, ihr Wissen vertiefen zu können.
Stolz haben die frisch gebackenen Schulsanitäter die neuen Notfallrucksäcke entgegen genommen. Sie enthalten die Ausrüstung, die ihnen ihre Arbeit in den Schulen in Schlierbach und Albershausen erleichtert.