Wenig Platz, viel Asphalt und reichlich grau, dafür mittendrin. Wer in der Innenstadt wohnt, muss meistens auf einen grünen Garten verzichten. Mittendrin in der Göppinger Innenstadt liegt auch das DRK-Familienzentrum. Kindertagesstätte und Kindergarten gibt es in der Geislinger Straße, gleich um die Ecke der Fußgängerzone.
Draußen spielen können die Kinder dort trotzdem. Der große Außenbereich ist jetzt noch bunter geworden, und auch grüner. Nach draußen, das können die Kinder dort schon seit gut einem Jahr – auf gleich zwei Etagen. In einer Art Atrium im Erdgeschoss gibt es eine überdachte Terrasse, mit langem Tisch und Bänken, an denen Kinder und Erzieherinnen sitzen können. Gleich nebenan steht ein selbstgebautes Tipi. Und oben: Klettergerüste für die großen Kindergarten-Kinder und für die kleinen Kita-Kinder.
Und drumherum viel Neues, das Team des DRK-Familienzentrums und die Eltern haben in den letzten Wochen viele Ideen mit reichlich helfenden Händen umgesetzt. Vielfältiger ist es geworden, und bunter. Auf der Terrasse ist aus der großen grauen Betonwand eine freundliche, grün-blaue-weiße Sommerlandschaft geworden. Oben gibt es jetzt eine selbstgebaute Matschküche, in der die Kinder in zwei Eimern nach Herzenslust herrlichen Matsch anrühren können. Die Zutaten, also Wasser und Sand, gibt es auch. Sand im Sandkasten, Wasser aus dem Rüssel eines Stahlelefanten, die Kinder müssen nur lange genug am Elefantenschwanz drehen, um das Wasser hochzupumpen.
Und das alles mittendrin in der Stadt, vom oberen Teil des Außenbereichs können die Kinder auf den grau-in-grau gepflasterten und asphaltierten Apostelhof blicken, auf dem die noch etwas dürren Bäume hoffentlich schnell größer werden. Aber Zeit zum Runterschauen haben die Kinder ohnehin kaum, in ihrem neu gestalteten Außenbereich gibt es genug zu tun.
Gut zu tun hatten auch die Eltern, die Spenden gesammelt und beim Aufbauen tatkräftig geholfen haben. Anlass genug für DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber, den Eltern persönlich zu danken: „Dank und Anerkennung für ein ganz tolles und außergewöhnliches Engagement“, sagte er vor der frisch gestrichenen Sommerwand. Zwar könnten die Kinder schon länger nach draußen, aber die „persönliche Note“ habe gefehlt. Jetzt sei „die liebevolle Ausgestaltung da, und dafür haben Sie gesorgt“, sagte Alexander Sparhuber direkt an die Elternvertreter.
Gut gelungen ist es auch, weil die Eltern unermüdlich Spenden eingesammelt haben. Humus, Blumenerde, Farbe, Bobby-Cars, gespendet wurde alles, was nicht niet- und nagelfest war und was auf der Wunschliste stand. „Danke“ sagte Alexander Sparhuber nicht nur in Richtung der Eltern, sondern auch an das engagierte Team des DRK-Familienzentrums, das den Ausbau des Außenbereichs wochenlang geplant und dann mit der Unterstützung der Eltern umgesetzt hat.
Silke Kargl, die Leiterin des Familienzentrums, ist sehr angetan von dem neuen, bunten Außenbereich: „Wir fühlen uns richtig wohl auf dem Gelände“, sagt sie. Bisher hätte der „Wohlfühlcharakter“ im Außenbereich gefehlt, jetzt sei er da. „Ohne Ihren Einsatz wären wir nicht so weit gekommen“, sagte sie an die Eltern gewandt. Und erinnerte sich besonders an einen Samstag im Juli, an dem mit vereinten Kräften die Sommerlandschaft auf die Betonwand gemalt, Blumentröge zusammengeschraubt und die Matschküche gebaut wurde.