Die Ehrenamtlichen des DRK-Kreisverbandes sind auch an Feiertagen aktiv, betont Margit Haas, Pressereferentin des DRK-Kreisverbandes Göppingen. Das habe auch kürzlich für den Karfreitag gegolten: „Normalerweise würden sich viele Menschen für den Kirchgang vorbereiten oder zu einem Ausflug starten. In Zeiten von Corona ist alles anders. Die Menschen bleiben zu Hause, wirken so einer weiteren Verbreitung des Virus entgegen.“
An Karfreitag hatten Ehrenamtliche des DRK-Kreisverbandes eine mobile Abstrichstelle für mögliche Corona-Infizierte in Ebersbach eingerichtet. Im „Wohnhaus Ebersbach“ der Diakonie Stetten seien rund 50 Mitarbeiter auf das Virus getestet worden. Haas schreibt, dass im vergangenen November die Einrichtung in der Schulstraße eröffnet worden sei, in der etwa 20 Erwachsene mit Behinderung betreut werden. Laut Wohnverbundleiterin Ina Binder seien einige der Mitarbeiter in Quarantäne gekommen. Sie hielten sich von den Kollegen fern und würden von ihnen separiert getestet.
Positive Fälle gemeldet
Laut Pressemitteilung richteten vier Ehrenamtliche des Ortsvereins Unteres Filstal-Schlierbach des DRK-Kreisverbandes Göppingen mit Bereitschaftsleiter Torsten Seipel und Kreisbereitschaftsleiter Raimund Matosic eine mobile Abstrichstelle in der Einrichtung ein. Kurzfristig sei Raimund Matosic am Gründonnerstagabend vom Gesundheitsamt des Landratsamtes angefragt worden, ob das DRK alle Mitarbeiter der Diakonie Stetten testen könne. Clarissa Truhart, Pressesprecherin des Landratsamtes erklärt, dass das Gesundheitsamt kurzfristig entschieden habe, die Tests durchführen zu lassen, „nachdem an Gründonnerstag mehrere positive Fälle gemeldet worden waren“.
„Es ist das erste Mal, dass wir so eine mobile Abstrichstelle eingerichtet haben“, berichtet Raimund Matosic in der Pressemitteilung des DRK. „Wir haben bereits Erfahrung mit dem Abstrichnehmen“, betont der Kreisbereitschaftsleiter, denn Sigrun Böhm, Simone Eberle, Jenny Eisenhut, Marius Vollmer und weitere Ehrenamtliche seien im Auftrag des Gesundheitsamtes bereits in einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft in Eislingen gewesen und hätten „bis zu 150 Abstriche pro Tag genommen“. An oberster Stelle stehe der Schutz der Ehrenamtlichen: „Schuhe, Mantel, Kappe, Handschuhe, FFP-2-Masken und Schutzbrillen sind unerlässlich.“ Den Karton mit den Abstrichröhrchen, übergab ihnen Petra Gedemann vom Gesundheitsamt mit dem Hinweis einen Rachenabstrich zu brauchen.
Nach etwa zwei Stunden seien alle Mitarbeiter getestet und die Proben vorschriftsmäßig verpackt gewesen. Ein Taxi habe die Proben zum Landesgesundheitsamt nach Stuttgart gebracht, wo sie noch am selben Tag ausgewertet werden sollten. Wie Haas berichtet, seien die Mitarbeiter des „Wohnhaus Ebersbach“ froh über den Test gewesen, um Klarheit zu haben. Noch am selben Tag hätten sie erfahren, ob sie weiter für die Bewohner der Einrichtung da sein durften oder aber zu Hause in Quarantäne bleiben mussten.
Für die Ehrenamtlichen des DRK-Kreisverbandes Göppingen habe es am Ostersamstag einen weiteren Einsatz gegeben: In Salach im Pflegeheim „3 Birken“ seien insgesamt 35 Mitarbeiter und Bewohner auf das Coronavirus getestet worden. Die Bereitschaft Göppingen war laut Haas mit vier Ehrenamtlichen vor Ort und habe die Abstriche genommen. Ein weiterer Auftrag sei am Ostermontag vom Gesundheitsamt gekommen. In der Wilhelmshilfe in Süßen habe man am Dienstagvormittag ebenfalls bei insgesamt 35 Mitarbeitern und Bewohnern Abstriche vorgenommen. Vier Ehrenamtliche der Bereitschaft Geislingen seien im Einsatz gewesen.
Abstriche von Mitarbeitern und Bewohnern
Im Landkreis gibt es 47 Pflegeheime und Einrichtungen für Behinderte, teilt Clarissa Truhart, Pressesprecherin des Landratsamtes, mit. „Mitarbeiter, die an Fieber und Symptomen einer Atemwegserkrankung leiden, werden vom Hausarzt untersucht und behandelt. Bei einem Ausbruchsgeschehen, zum Beispiel in einem Pflegeheim, werden Abstriche durch das Gesundheitsamt bei den Bewohnern und Mitarbeitenden des Heims veranlasst.“ Die Pressesprecherin berichtet, dass die Kontaktpersonen positiv getesteter Mitarbeiter ermittelt werden, arbeiten dürfen sie natürlich nicht. Die Heimleitung müsse gegebenenfalls zusätzliche Mitarbeiter einsetzen.