Die Kinder sind ungeduldig, können es kaum erwarten, mit ihren bunten Laternen zu einem kleinen Umzug durch die Stadt aufzubrechen. Einen kurzen Augenblick müssen sie sich noch gedulden. Denn der Uhinger Familientreff, in dem sie sich regelmäßig begegnen, feiert sein 15-jähriges Bestehen mit vielen Gästen. Alexander Sparhuber, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, der Träger der Einrichtung ist, freute sich nicht nur Irmela Schmidt, die frühere Leiterin begrüßen zu können und Isabell Weisenburger, die „Leiterin Familien und Migration GS.GL“ beim Roten Kreuz im Landkreis. Auch Uhingens Rathauschef Matthias Wittlinger und der Sozialdezernent des Landkreises Marco Lehnert waren der Einladung von Sabine Pfannenstein, der Leiterin des Uhinger Familientreffs in die Kirchstraße, gefolgt und betonten die Bedeutung der Familientreffs gerade für Familien mit kleinen Kindern. Und so freuten sich alle, als Marco Lehnert betonte: „Die Landkreisverwaltung steht hinter diesem wichtigen, niederschwelligen Angebot“. Er zeigte sich überzeugt, dass die Mittel, die hier investiert werden, mögliche höhere Folgekosten ersparen. Alexander Sparhuber hatte zunächst daran erinnert: „Die Einrichtung, die 2009 im Berchtoldshof eröffnet worden war, war von Anfang an gut angenommen.“ Mit zahlreichen ganz unterschiedlichen Angeboten „werden junge Familien gut auf ihre neue Situation vorbereitet“. Daran habe selbst die Pandemie nichts ändern können. „Sie waren kreativ, sind spazieren gegangen, haben sich auf Spielplätzen getroffen und haben Onlineangebote durchgeführt. Sie passen sich also immer neuen Gegebenheiten und Herausforderungen an.“ Er betonte, dass die Familientreffs ein gelungenes Beispiel des Zusammenwirkens von Haupt- und Ehrenamt seien. Denn der Leiterin Sabine Pfannenstein steht ein erfahrenes Team von Ehrenamtlichen zur Seite, die sich – wie Helga Eberhardt – teilweise von Anfang an engagieren.
„Es braucht Bereiche, die beständig und zuverlässig sind“, betonte Bürgermeister Matthias Wittlinger. Er verwies zwar „als Kreisrat“ auf die schwierige finanzielle Situation, bekräftigte aber gleichzeitig die Notwendigkeit. „Ihre erfolgreiche Arbeit macht es leichter, für die Familientreffs zu werben.“ Dies unterstrich auch Marco Lehnert. „Familientreffs sind ein unverzichtbarer Ort der Begegnung und Unterstützung. Die Familien finden hier offene Ohren und helfende Hände.“ Der Uhinger DRK-Familientreff sei „ein strahlendes Beispiel für die gute Zusammenarbeit hier in Uhingen“.
Sabine Pfannenstein, die den Familientreff seit 2021 leitet, zitierte das afrikanische Sprichwort „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“. Das sei mit dem Familientreff ganz ähnlich. Dass der Uhinger Familientreff seit 15 Jahren so erfolgreich ist und regelmäßig von bis zu 25 Familien besucht wird, hängt ebenfalls von vielen Mitwirkenden ab. „Es braucht begeisterte Ehrenamtliche, Referent*innen, die Stadt als verlässlichen Partner, einen Träger, der kompetent pädagogisch begleitet und das Landratsamt als Ansprechpartner für alle fachlichen Fragen.“ Schließlich wandte sich noch Natalie, eine Mutter, die mit ihren drei Kindern über viele Jahre den Familientreff besucht hatte, an die geladenen Gäste und sprach allen Eltern aus der Seele, als sie betonte wie wichtig der Familientreff für die Uhinger Familien ist.
Für die Kinder gab es während den Grußworten ein Kasperletheater, das das Warten auf den Laternenumzug verkürzte. Dann aber war es endlich soweit. „Ich geh mit meiner Laterne“ sangen die Kinder begeistert und bildeten einen leuchtenden Lindwurm durch die Stadt. Punsch und ein leckeres Buffet belohnten sie danach.