Marco Becker von der Firma Weinmann Emergency hat aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer. In einer aufwändigen und umfangreichen PowerPoint-Präsentation stellt er im DRK-Zentrum in Göppingen modernste Medizintechnik vor. Der DRK-Kreisverband hat Anfang des Monats seine Rettungsfahrzeuge mit dem Beatmungsgerät „Medumat Standard²“ ausgestattet. Zuvor wurden alle Mitarbeitenden des DRK-Rettungsdienstes umfangreich in die neue Technik eingewiesen. „Wir bieten Ihnen eine völlig neue Sicht auf die moderne Notfall- und Transportbeatmung“, betonte Marco Becker bei der Einweisung. „Sie haben alle relevanten Parameter übersichtlich im Blick. Übersichtlich angeordnete Bedienelemente und Symbole sowie wirkungsvolle akustische und visuelle Alarme sind weitere Details für höchste Patientensicherheit“, betonte er. Denn: „Im Notfall zählen Sekunden. An Sie als Mitarbeitende des Rettungsdienstes werden hohe Anforderungen gestellt. Eine leichte Bedienbarkeit des Beatmungsgerätes ist unerlässlich für den Therapieerfolg.“
Das Beatmungsgerät führt die Rettungskräfte zuverlässig durch die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Die Beatmung ist steuerbar, lässt sich ganz individuell auf den Patienten einstellen. Mit einem Tastendruck ist es aktiviert und sofort einsetzbar. „Medumat Standard²“ eignet sich aber nicht nur für die Beatmung im Notfall. „Es sichert die optimale Versorgung während eines Transportes von bereits beatmeten Patienten“.
„Überzeugend ist neben allen medizintechnischen Finessen die Größe des Beatmungsgerätes“, betonte Fabian Ungaro, beim DRK-Kreisverband Medizinproduktebeauftragter und Verantwortlicher für die Sicherheit von Medizinprodukten und ist sich dabei mit dem Team des DRK-Rettungsdienstes einig. Es sei „mit 2,5 Kilogramm das kleinste und leichteste Transportbeatmungsgerät seiner Klasse“ und garantiere mit einer langen Akkulaufzeit „hohe Mobilität“. Fabian Ungaro stellt außerdem den ganz neuen CCSV-Modus, den das Herz unterstützenden Beatmungsmodus heraus. Hinter der Abkürzung „Chest Compression Synchronized Ventilation“ verbirgt sich ein speziell für die Reanimation entwickelter Beatmungsmodus, der den Gasaustauch deutlich und nachweislich verbessert und dafür für eine bessere Durchblutung mit sauerstoffreichem Blut sorgt. RSI – „Rapid Sequence Induction“ – ist der für den Rettungsdienst wichtigste Beatmungsmodus bei einer Narkose. „Wir gehen immer davon aus, dass der Patient nicht nüchtern ist und müssen dies bei der Beatmung beachten“, berichtet Fabian Ungaro. Der Gefahr des Erbrechens könne so wirksam begegnet werden. Und: „Im Notfall kann mit dem MEDUtrigger auch eine manuelle Beatmung des Patienten vorgenommen werden“. Er ermöglicht es zudem, nach einer erfolgreichen Intubation und der optimalen Kapnografie, also der Messung des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes in der ausgeatmeten Luft, die Lagekontrolle des Atemwegszuganges durchzuführen und dann auf eine kontinuierliche Beatmung umzuschalten.
Der Notfallsanitäter und seine Kolleginnen und Kollegen sind begeistert von der neuen Technik. „Sie schafft für den Patienten deutliche Verbesserungen“, waren sich alle einig, als sie gemeinsam die einzelnen Szenarien nach der theoretischen Unterweisung übten.