„Wiederholen. Kommen.“ „Hier RK GP/50/16-1: zwei sandfarbene Zweier-Steine an den unteren Rand.“ Drei Rotkreuzkräfte sitzen laut Mitteilung im DRK-Zentrum in Eislingen vor einer Kiste mit Lego-Bausteinen. Sie spielen indes nicht, sondern versuchen die Anweisungen, die sie über Funk erhalten, exakt umzusetzen. Sie haben sich zwei Tage lang einer intensiven Sprechfunkausbildung gestellt. „Sie ist die Voraussetzung für Funken beim DRK“, erläutert Rüdiger Trautmann, der die Schulung gemeinsam mit Sven Feiner und Daniel Schneider leitet.
DRK-Ausbilder
Zunächst hatten die Rotkreuzler den Bereitschaften der Bergwachten Göppingen und Geislingen-Wiesensteig, der Rettungshundestaffel und der Bereitschaft Schurwald viel Theoretisches erfahren in diesem „Grundkurs Sprechfunkausbildung“, so Rüdiger Trautmann weiter. Dazu gehören rechtliche und die physikalischen Grundlagen. „Es ist wichtig, zu wissen, wie der analoge und der digitale Funk funktionieren. Nur so können wir entsprechend reagieren, wenn er einmal nicht funktioniert.“ Auch wenn im Kreis nur noch digital gefunkt wird, erfahren die Teilnehmenden auch die Grundlagen des Analogfunks – „für Notfälle“.
Bei den praktischen Übungen zeigt sich, dass ein Funkgespräch nichts mit einer normalen Unterhaltung zu tun hat. „Es gibt eine Choreografie“, betont Sven Feiner. „Wer funkt, muss sich kurzhalten, so kurz wie möglich.“ Zudem wird auf Höflichkeitsformen verzichtet. Das fällt schwer. Kein Bitte, kein Danke, wie es sonst selbstverständlich ist. Präzise Angaben sind unumgänglich. Nur so weiß der DRKler am anderen Funkgerät, was zu tun ist. Dass dies seine Tücken hat, zeigt sich bei der Aufgabe mit den Lego-Bausteinen. Immer wieder muss die Gruppe bei ihren Funkpartnern, die sich einen Platz außerhalb des DRK-Zentrums gesucht haben, nachfragen nach der richtigen Position der Lego-Bausteine. Denn schließlich sollen am Ende der Übung zwei identische Konstruktionen stehen. „Ihr müsst langsam und sauber funken“, mahnt Daniel Schneider und dann ist die Übung zu Ende. Das Ergebnis überzeugt: Die beiden Konstruktionen sind identisch.
Eine zweite Gruppe muss ein Puzzle legen, muss Zahlen- und Buchstabenreihen durchgeben. „Auch ein Komma oder eine Leerstelle oder ein Unterstrich gehören dazu“, erläuterte Feiner. Und informiert: „Ihr tretet gegen die andere Gruppe an. Es kommt also auch auf die Zeit an.“ „Diese Übungen sind anspruchsvoll – und simulieren reale Einsätze mit Störungen und Lärm. Und die Teilnehmenden müssen mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen: lesen, zuhören, sprechen. Das erfordert höchste Konzentration.“
Abschluss der Funkausbildung
Am Ende der zweitägigen intensiven Schulung standen eine schriftliche und eine praktische Prüfung. Alle Teilnehmenden haben erfolgreich bestanden: Roland Reichmann, Dana Hagmann, Thorsten Barchet, Birgit Pienitzsch, Julius Litke, Martin Schiedel, Pia Marie Seehofer, Luca Lay, Andreas Tastl, Jonas Hummel, Joe Thajer, Eric Bob Thajer, Yvonne Rademacher, Aline Schmidt, Timon Pienitzsch.