Ein Notfall am späten Abend oder in der Nacht. Über die Integrierte Leitstelle wird ein Rettungswagen alarmiert, der den Patienten in die Klinik fährt. Stellt sich nun nach der Notfallversorgung heraus, dass der Patient nicht stationär aufgenommen werden muss, sondern hatte ambulant behandelt werden können, entstand bislang ein Problem. Wie kommt sie oder er nach Hause?
„Nicht mit dem Rettungswagen, der darf keine Krankentransporte übernehmen“, stellt Andreas Bachmann, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK-Kreisverband Göppingen fest. Also musste die Klinik in der Zeit zwischen 23 Uhr nachts und sieben Uhr morgens Angehörige finden, die die Heimfahrt übernahmen. Oder aber die Betroffenen mussten bis sieben Uhr morgens in der Zentralen Notfallaufnahme warten, bis die normale Schicht im Krankentransport ihren Dienst aufnahm und sie transportierte.
Seit wenigen Wochen gibt es hier eine deutliche Verbesserung für die Patienten und ihre Angehörigen. „Wir haben mit der Johanniter Unfallhilfe und dem Malteser Hilfsdienst gemeinsam einen Krankentransport auch bei Nacht organisiert und sind erfreulicherweise mit den Kostenträgern zu einer Einigung gekommen“, freut sich DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber. Denn die Fahrten außerhalb der üblichen Dienstzeiten sind teurer. „Tagsüber ist der Krankentransportwagen mit einem hauptamtlichen Rettungssanitäter und einen Mitarbeitenden der Freiwilligendienste besetzt der zum Rettungshelfer ausgebildet wurde“, informiert Andreas Bachmann. „Nachts dagegen machen zwei hauptamtliche Rettungssanitäter Dienst. Das kostet deutlich mehr.“ Die Johanniter übernehmen eine Woche des Monats, der MHD zwei bis drei Tage, in der übrigen Zeit übernehmen Mitarbeitende des DRK die Nachtfahrten, die die Kliniken über die Integrierte Leitstelle anfordern. Auch deren Mitarbeitende werden entlastet.
Unter der Woche ist die Fahrt aus der Klinik nach Hause jetzt rund um die Uhr geregelt. An den Wochenenden „gibt es weiterhin eine Lücke zwischen 19.00 und 22.30 Uhr“. Die sei aber verschmerzbar. Andreas Bachmann zieht eine erste Bilanz: Durchschnittlich fallen vier bis fünf Fahrten pro Nacht an.“
„Für die Patienten und ihr Umfeld ist dieses neue Angebot ein deutlicher Gewinn. Wir freuen uns, dass die Vorhaltung im Krankentransport ausgeweitet und diese Verbesserung erreicht werden konnte“, betont Alexander Sparhuber.