Kreis Göppingen - Welches Jugendrotkreuzteam (JRK) ist am sportlichsten, fittesten, kreativsten, cleversten und geschicktesten? Beim Jugendrotkreuz-Kreiswettbewerb im Geislinger DRK-Haus treten sieben Teams gegeneinander an.
Die acht- bis 15-jährigen Teilnehmer stammen aus Göppingen (zwei Mannschaften), Hattenhofen (zwei Mannschaften), Böhmenkirch, Süßen und Heiningen. Acht Stationen müssen sie absolvieren, müssen ihre Geschicklichkeit ebenso beweisen wie ihr theoretisches und praktisches Rotkreuz-Wissen, ihre Kreativität oder aber ihre Sportlichkeit.
Das Thema, das sich durch sämtliche Aufgaben zieht, ist aktuell: Flüchtlinge. Wo kommen sie her? Warum kommen sie? Welche Hindernisse müssen sie auf der Flucht überwinden? Welchen Problemen begegnen sie im Gastland? Mit diesen Fragen haben es die Helfer im Bereich „Soziales“ zu tun.
Was die Helfer praktisch drauf haben, müssen sie zeigen, als sie einem Verunglückten helfen, der nicht ihre Sprache spricht. Die JRK-Mitglieder sind gezwungen zu improvisieren, versuchen es erst mit Englisch, dann mit einem Kauderwelsch und mit Händen und Füßen, bis sie schließlich die Diagnose „Gehirnerschütterung“ stellen. Wieder etwas fürs Köpfchen ist die Aufgabe im Bereich „Kreatives“. Die Aufgabe: ein Flüchtlingslager für 20 Flüchtlinge zu bauen. Die Kinder und Jugendlichen legen los, überlegen, planen.
Zu den Höhepunkten gehört die Erste Hilfe. Ein Skateboarder ist über Treppen geskatet und gestürzt. Er hat sich einen Zahn ausgeschlagen und Schürfwunden zugezogen. Die Ersthelfer müssen ihn versorgen. Tamara, Tom und Ben macht dieser Part am meisten Spaß. Das Unfallopfer mimt Ben, die Verletzungen verpasst ihm Tamara – mit Pinsel und Tusche: „Ich hab die Schürfwunden geschminkt und die Verletzung, bei der ihm Blut aus dem Mund gelaufen ist. Das hat richtig echt ausgesehen“, erzählt sie. Tom sieht das Ganze pragmatisch: „Erste Hilfe ist am besten, da kann man sich gleich auf die Sani-Dienste vorbereiten.“ Lustig geht es bei den Fragen über das Rotkreuz-Wissen zu. „Da mussten die Teilnehmer Gesichter von Menschen erkennen, die das Rote Kreuz geprägt haben“, erzählt eine Mitarbeiterin – und grinst: „Als wir ein Bild von Stefan Raab gezeigt haben, war ein Junge fest davon überzeugt, Rainer Kienzle vor sich zu haben“ Der eine ist TV-Moderator, der andere der JRK-Leiter im Kreis Göppingen, beide sehen sich so ähnlich wie Appel und Ei.
Am Ende haben die Böhmenkircher in der Altersklasse „bis zwölf“ klar die Nase vorn. Bei den Älteren setzen sich die Süßener hauchdünn mit 807 Punkten gegen ein Göppinger Team (800) durch. Die Sieger haben sich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert.