· PM 2022

Katastrophenalarm – was tun?

Was ist zu tun, wenn etwa der Strom ausfällt? Annähernd 100 Schüler*innen erhielten beim diesjährigen Schulsanitätstag des DRK-Kreisverbandes Göppingen wichtige Einblicke in den Katastrophenschutz.

Es wuselt an diesem Samstagmorgen in den beiden Schulgebäuden des Schulverbunds in Süßen. Knapp 100 Schüler*innen und ihre Lehrer*innen aus dem gesamten Landkreis sind in die Stadt an der Fils gekommen zum diesjährigen Schulsanitätstag des DRK-Kreisverbandes Göppingen. Peter Hofelich, Kreisverbandspräsident des DRK-Kreisverband im Landkreis Göppingen, ließ es sich nicht nehmen und begrüßte zu früher Stunde die Schulsanitäter*innen und Helfer*innen und freute sich, dass eine so große Anzahl Interesse an einem ganz wichtigen Thema zeigt: dem Bevölkerungsschutz. „Ein aktuell immer Wichtigeres Thema, dass uns alle angeht“ so Hofelich in seiner Begrüßung.

Zudem wurde der Schulsanitätstag in diesem Jahr auch dafür genutzt den Schulverbund besonders zu würdigen. Für besonderes Engagement im Schulsanitätsdienst und im Programm „Löwen retten Leben“ überreichte Peter Hofelich an den Schulleiter des Schulverbunds Frank Hiller, zwei Plaketten des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg und bedankte sich für die großartige Leistung seitens der Schule in beiden Programmen.

„In diesem Jahr stand bei unserem Schulsanitätstag die Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten im Fokus“, erläutert Bettina Merten, beim DRK-Kreisverband zuständig für die Rotkreuzdienste. Was sperrig klingt, ist ein Programm aus dem Bereich des Katastrophenschutzes des Bundesinnenministeriums, das im vergangenen Jahr unter dem Eindruck der Flutkatastrophe im Ahrtal neu aufgelegt worden war. Dabei werden ganz unterschiedliche Szenarien geprobt. Stefan Witzani und Eva Allmannsdörfer vom Jugendrotkreuz und viele Ehrenamtlichen der Bereitschaften hatten den Schulsanitätstag gemeinsam vorbereitet.

Knapp 30 ehrenamtliche Rotkreuzler*innen hatten sechs unterschiedliche Stationen aufgebaut, an denen die Schulsanitäter*innen theoretische und praktische Anleitungen erhielten und sich selbst ausprobieren konnten. Zunächst wurden sie in Erster Hilfe mit Selbstschutzinhalten geschult. „Was ist zu tun, wenn der Strom ausfällt? Was solltet Ihr zu Hause haben?“, wollten Daniel Schneider und Tanja Kolbe wissen. Sie hatten einen Notfallrucksack dabei und zeigten, was auf keinen Fall in einem Haushalt fehlen darf – dazu gehören Lebensmittel ebenso wie Energiereserven, wie etwa Batterien, Hygieneartikel und die Absicherung von wichtigen Dokumenten oder ein Kurbelradio, um bei Stromausfall noch wichtige Informationen oder Nachrichten hören zu können.

Jugendsanitäter*innen aus Geislingen demonstrierten, welch umfangreiche Ausrüstung sich in einem Gerätewagen für Sanitätsdienste findet. „Der kommt immer dann zum Einsatz, wenn mit vielen Einsätzen zu rechnen ist, etwa bei großen Veranstaltungen oder bei größeren Unfällen“, erläuterten Anika Fink und Raimund Matosic.

Viel gelacht wurde an der Station der Wasserwacht. Schüler*innen und Lehrer*innen stellten überrascht fest, wie viele unterschiedliche Knoten es gibt. Manche müssen halten, manche nicht. Gar nicht so einfach, da alles richtig zu machen! Rainer Kienzle zeigte, nach welchen Aspekten Verletzte in die Dringlichkeit der Weiterbehandlung eingestuft werden, wenn es viele von ihnen gibt, nach Zugunglücken etwa, einem sogenannten MANV-Szenario. MANV steht hier für Massenanfall an Verletzten. In Rollenspielen und unterstützt durch Scherenschnitte und Kategoriekarten wurde dies mit viel Eifer geübt.

Beim diesjährigen DRK-Schulsanitätstag mit dabei war auch die THW-Jugend aus Göppingen. Sie belegte eindrucksvoll, wo die Katastrophenhelfer des THW im Einsatz sind – im Ahrtal, aber auch im Landkreis bei Überschwemmungen. Und immer dann, wenn eingebrochen worden war und beispielweise zerstörte Scheiben gesichert werden müssen.

„Wir haben einen tollen Einblick in den Bevölkerungsschutz weitergeben können und freuen uns, dass das Thema auf so große Resonanz gestoßen ist“, zogen Stefan Witzani und Eva Allmannsdörfer am Nachmittag eine zufriedene Bilanz.

Natürlich wurden alle Teilnehmer*innen auch lecker bekocht. Die Bereitschaft Schlierbach mit ihrem Verpflegungsteam hatte nicht nur für ein leckeres Frühstück gesorgt, sondern auch dafür, dass mittags alle Schüler*innen dank Maultaschen satt wurden. Ein rundum gelungener Tag für die anwesenden Schulsanitäter*innen, die am späten Nachmittag noch mit einem kleinen Geschenk ausgestattet den Heimweg antraten.

Info:
Der DRK-Kreisverband betreut derzeit an 17 Schulen im Landkreis Göppingen Schulsanitätsdienste. Die Schulsanitäter*innen sorgen bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und an ganz normalen Schultagen für Sicherheit und leisten im Notfall für ihre Mitschüler Erste Hilfe. „Doch Schulsanitätsdienst geht weit über Erste Hilfe hinaus: Schulsanitäter*innen übernehmen Verantwortung für ihre Mitschüler*innen“, bekräftigt Ausbilderin Tanja Kolbe.

Weitere Informationen unter https://www.drk-goeppingen.de/start/angebote/kinder-jugend-und-familie/schularbeit/schulsanitaetsdienste.html