Das Hausnotrufsystem ist sehr zu empfehlen und sein Geld wert“, bekräftigt Traudl Gabler. Vor fünf Jahren war die Sparwiesenerin auf das Angebot des Deutschen Roten Kreuzes aufmerksam gemacht worden. Die 74-Jährige lebt alleine in ihrer Wohnung. Zwar wohnen ihr Sohn mit im Haus und die Enkel in der Nachbarschaft. „Aber die würden mich nicht hören, wenn mir etwas passieren und ich um Hilfe rufen würde“. Da ist es der gebürtigen Stuttgarterin „eine große Beruhigung, jederzeit um Hilfe bitten zu können“.
Sie ist zwischenzeitlich die 600. Teilnehmerin des Angebotes des Hausnotrufsystems des Roten Kreuzes im Landkreis Göppingen. Ein Armband, das mit einem Funkmelder ausgestattet ist, gibt ihr die Sicherheit, im Notfall jederzeit um Hilfe bitten zu können und nicht hilflos zu sein. „Ich trage es immer, auch wenn ich draußen im Garten bin“. Denn der Funkmelder funktioniert in Haus und Garten.
Morgens und abends drückt sie die Sicherheitstaste und signalisiert damit, dass es ihr gut geht. Sollte sie 15 Stunden lang die Taste nicht gedrückt haben, wird automatisch die Hausnotrufzentrale alarmiert, die dann versucht, Kontakt mit dem Teilnehmer aufzunehmen oder – sollte dies nicht gelingen – eine Bezugsperson oder ansonsten einen Bereitschaftsmitarbeiter informiert, der sich dann vor Ort ein Bild von der Situation macht. Einmal hatte Traudl Gabler vergessen, sich zu melden und war dann mitten in der Nacht „von einem wüsten Ton“ daran erinnert worden.
Im Flur ihrer Wohnung in Sparwiesen steht, mit dem Telefon verbunden, ein kleiner grauer Kasten mit den wenigen großen Tasten. Ein übersichtliches Info-Blatt erläutert die Funktionen der Tastatur. Traudl Gabler hat sich zudem ein kleines Schild aus Metall „beim Schuhmacher“ anfertigen lassen. Immer, wenn sie die Tagestaste drückt, kommt die entsprechende Aufschrift nach oben. An diesem kalten Wintertag hatte die frühere Unternehmerin in die Augenklinik nach Esslingen fahren müssen und so die Abwesenheitstaste gedrückt. Kaum zu Hause, wird die Tages taste wieder aktiviert. „Das gibt mir eine große Gelassenheit“.
„Der Hausnotruf des Deutschen Roten Kreuzes wurde vor über 30 Jahren eingerichtet“, informiert Birgit Dibowski. „Über einen Funkmelder löst der Teilnehmer Alarm bei der Hausnotrufzentrale aus. Die klärt mit dem Teilnehmer soweit möglich ab, welche Maßnahme erforderlich ist. Je nach Erfordernis verständigt sie zunächst eine Bezugsperson.
Sollte niemand erreichbar sein, beauftragt sie einen Mitarbeiter der DRK-Rufbereitschaft. Bei einem medizinischen Notfall oder unklarer Situation wird umgehend der Rettungsdienst alarmiert“, erläutert die Leiterin der Sozialarbeit des DRK-Kreisverbands Göppingen. Nimmt jemand am Hausnotrufsystem teil, „führen wir den neuen Teilnehmer bei einem Hausbesuch in die einfache Technik ein“.
Pflegekasse übernimmt Teil der Kosten
Antrag Teilnehmer, die in eine Pflegestufe eingestuft sind, können bei der Pflegekasse einen Kostenübernahmeantrag stellen. Nach Genehmigung werden monatlich in der Regel 18,36 Euro von der Pauschale übernommen.
Für weitere Auskünfte ist das DRK montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr telefonisch unter Telefon (07161) 67 39-27 erreichbar. Weitere Informationen bei Birgit Dibowski, Telefon (07161) 67 39-43 oder b.dibowski@drk-goeppingen.de oder unter www.drk-hausnotruf.de
Wettbewerb Auch andere Hilfsorganisationen wie Malteser, Johanniter oder andere bieten diesen Hausnotruf an, die Preise können unterschiedlich sein.