Neun Monate nach dem Spatenstich fand am Freitagnachmittag das Richtfest für das zukünftige DRK-Seniorenzentrum Geislingen statt. Über 100 Besucher blickten erwartungsvoll hoch zur obersten Gerüst-Etage des Rohbaus in der Liebknechtstraße. Dort verlas Bauleiter Horst Grill elf Gute-Wünsche-Strophen, trank dann ein Glas Wein und zerschmetterte dieses schwungvoll auf der Terrasse. Seine zwölfte Strophe lautete dann: „Ganz in Scherben soll’s zerspringen, jeder Splitter mög dann auch, recht viel Glück dem Haus noch bringen, so will es des Handwerks Brauch.“ Damit zelebrierten er und der Geschäftsführer der Baufirma „FilstalBau“, Florian Liebenau, das traditionelle Richtfest-Ritual – gerade noch rechtzeitig, bevor es anfing, in Strömen zu regnen.
DRK-Kreisverbandspräsident Peter Hofelich hatte die Gäste schon vorher begrüßt. „Es ist ein besonderer Tag für das DRK“, betonte er und äußerte seine Freude darüber, dass die bisherige Bauzeit ohne Unfälle verlaufen ist. „Ambitioniert und gut vorbereitet“ sei das DRK in dieses Projekt gestartet, das voraussichtlich im Frühjahr 2018 fertiggestellt werde. Das Seniorenzentrum wird dann 64 Pflegeplätze zur Verfügung stellen sowie 14 Wohnungen mit betreutem Wohnen. „Zwölf dieser Wohnungen sollen verkauft werden, neun davon sind bereits verkauft“, informierte Hofelich.
Das Geislinger Seniorenzentrum ist für den Göppinger Kreisverband bereits das zweite solche Projekt nach dem Haus in Hattenhofen. „Beide haben wir kreisverbandsübergreifend mit dem DRK Nürtingen-Kirchheim erstellt. Diese Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, lobte Hofelich. Er hob hervor, dass der Bau in der Hinteren Siedlung, neben einem Kindergarten und inmitten des Wohngebiets gewollt sei. „Ein solches sozial-räumliches Konzept ist für die Zukunft ganz besonders wichtig“, sagte der Kreisverbandspräsident. Nach dem Wolkenbruch verlegte sich das Richtfest ins Innere des Rohbaus, wo Organisatorin Bettina Merten für Biertische und -bänke gesorgt hatte.
Peter Hofelich betonte dort ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Geislinger Baurechtsbehörde, bevor er das Mikrofon an Oberbürgermeister Frank Dehmer weiterreichte. Beim Spatenstich habe er sich noch nicht vorstellen können, wie das Seniorenzentrum mal aussehe, sagte der. „Aber ich muss sagen, obwohl es ein großer Baukörper ist, gefällt es mir sehr gut. Jetzt kann ich mir vorstellen, dass das eine tolle Geschichte wird, wenn es fertig ist.“ Der OB drückte seine Freude vor allem darüber aus, dass das Seniorenzentrum direkt neben dem Kinderhaus der kleinen Siedlungsstrolche entsteht: „Eine bessere Kombination kann ich mir nicht vorstellen.“
Als Vertreter von Rolf Siebert, dem Vorsitzenden des DRK-Kreisverbands Nürtingen-Kirchheim-Teck, wünschte dessen Kreisgeschäftsführer Klaus Rau für die weitere Bauzeit alles Gute. „Ein solches Projekt ist eine gewaltige Aufgabe – es ist gut, das gemeinsam mit einem anderen Kreisverband zu stemmen“, stellte er fest, bevor Peter Hofelich das vorbereitete Büfett zur Feier des Tages freigab.