Mario Fetke hebt die Daumen hoch. Er ist der erste Bewohner des DRK-Seniorenzentrums in Geislingen, der gegen das Corona-Virus geimpft ist. „Ich war nicht aufgeregt“, erklärt der anschließend und besonders weh getan hat es auch nicht. Er ist einfach nur froh, dass er jetzt geschützt ist und hofft, dass bald wieder Normalität einkehrt. „Wir sind hier zwar eine gute Gemeinschaft und die Einschränkungen sind auszuhalten.“ Wieder unbeschwert das Haus verlassen zu können, das wünscht sich auch sein Mitbewohner Dieter Strangfeld. Er ist der Zweite, der sich vor dem Veranstaltungsraum im Eingangsbereich der Einrichtung eingefunden hat. Hier werden alle geimpft. „Wir haben 59 Impfdosen erhalten“, informiert Doreen Schneider. Es werden also die 42 Bewohner und 17 Mitarbeitende geimpft werden können. Die Leiterin der Einrichtung hätte sich gewünscht, dass es für alle reicht – auch für die Bewohner der Seniorenwohnungen.
Während eine Krankenschwester im Andachtsraum die Impfdosen richtet, bereiten eine Ärztin, Andreas Preugschas von der Bereitschaft Göppingen-Schurwald und die Medizinische Fachangestellte Despina Blumensath alles für die Impfungen vor. Alle haben die verantwortliche Aufgabe freiwillig übernommen, bekräftigen: „Es ist wichtig und für uns eine Selbstverständlichkeit.“ Auch wenn die Einrichtung nur betreten darf, wer einen negativen Test vorweisen kann – Sicherheit ist das oberste Gebot. Und deshalb trägt das Impfteam Schutzkleidung. Die „Impflinge“ werden von den Mitarbeitenden begleitet. Deren vertraute Nähe beruhigt sie. Denn einige sind aufgeregt, „wenn es auch alle kaum erwarten können“, weiß Doreen Schneider.
Zunächst kontrolliert die Ärztin aus dem Remstal die Unterlagen, ein QR-Code wird gescannt und ein Fragebogen ausgefüllt. „Haben Sie chronische Erkrankungen?“ und „Welche Medikamente nehmen Sir regelmäßig?“, möchte Sie von Mario Fetke wissen. Und dann fragt sie noch, ob er Links- oder Rechtshänder ist. Je nachdem wird in den jeweils anderen Arm geimpft. Andreas Preugschas gibt die Daten ins Laptop ein. Despina Blumensath desinfiziert den linken Arm und setzt die Spritze vorsichtig an. Dann ist auch schon alles vorbei und Mario Fetke rollt in seinem Rollstuhl in den Vorraum.
„Bevor die Bewohner wieder auf ihre Zimmer gehen können, beobachten wir sie 15 Minuten und können so sicherstellen, dass es ihnen gut geht,“ erklärt Doreen Schneider. „Es ist toll, der Erste zu sein, der hier geimpft worden ist“, freut sich Mario Fetke und fühlt sich pudelwohl.
Es dauert bis zum frühen Nachmittag, dann sie die Bewohner und auch ein Teil des Mitarbeiter-Teams geimpft.