Süßen - Ein Container mit Aufenthalts- und Ruheraum, eine provisorische Garage für das Notarztfahrzeug – noch sind die Einrichtungen für den dritten Notarztstandort bei der Rettungswache des Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Süßen nur für die kommenden zwei Jahre bereitgestellt worden. Bei der Einweihung zeigten sich Vertreter der Politik, der Krankenkassen und des DRK indes überzeugt davon, dass die Erfahrungen zeigen werden, dass der Standort wichtig und richtig ist. „Wir freuen uns über diesen enormen Schritt“, betonte Peter Hofelich, Präsident des DRK-Kreisverbands. Zeige doch der Blick auf die Landkarte, „dass das mittlere Filstal und das Lautertal zu den am dichtesten Gebeten des Landkreises zählen“. „Der zentrale Standort wird auch die Notarztversorgung in Richtung Geislingen und auf die Alb verbessern“, ergänzte DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber.
Im Sinne einer guten medizinischen Versorgung sei die Einrichtung des dritten Notarztstandorts im Kreis äußerst wichtig. Das hatte der Bereichsausschuss für den Rettungsdienst im Kreis unter Vorsitz von Peter Hofelich im vergangenen Jahr so gesehen. Während die Alb-Fils-Kliniken im Kreis die Notärzte stellen – rund 30 000 Euro Kosten fallen jährlich an – steuert der DRK-Kreisverband Göppingen die Notarzteinsatzfahrzeuge bei und stellt drei Rettungsassistenten für die Unterstützung des Notarztes bei seinen Einsätzen ab. In Provisorium und Fahrzeug wurden 50 000 Euro investiert.
Süßens Bürgermeister Marc Kersting verwies auf den einzigen Wermutstropfen in der Freude über die verbesserte notärztliche Versorgung: Die Anbindung des Bereichs der ehemaligen Kammgarnspinnerei Stahl ist nicht optimal. Zwar wird die neue B 466 nahe zur vor acht Jahren eingerichteten Rettungswache verlaufen. Ein Anschluss im Osten Süßens ist aber zumindest vorläufig nicht geplant.
Die 15 Notärzte, die in Süßen Dienst haben, werden von 7 bis 23 Uhr erreichbar sein. Die Rettungswache ist weiter rund um die Uhr besetzt. Neben der Stadt Süßen sind die Mitarbeiter der Rettungswache Süßen – und damit auch der neue Notarzt – für Donzdorf, Gingen, Lauterstein, Ottenbach, Salach und Schlat zuständig. Sie betreuen damit rund 40 000 Einwohner.
Info: Im Jahr 2014 rückten die Notärzte im Landkreis Göppingen insgesamt 5141 Mal zu Einsätzen aus – das war mehr als 14 Mal pro Tag.