Die junge Frau ist aus großer Höhe gestürzt. Welche Verletzungen sie dabei erlitten hat, ist noch nicht klar. „Zuerst einmal geht es darum, sie für den Transport in die Klinik vorzubereiten“, erklärt Raimund Matosic, Kreisbereitschaftsleiter beim DRK-Kreisverband Göppingen. Dafür haben die beiden angehenden Sanitäter bereits die Nackenwirbelsäule stabilisiert und geprüft, ob die junge Frau ansprechbar ist. Jetzt sind sie gerade dabei, die Verunglückte auf eine Schaufeltrage zu legen. Mit dieser Trage, die sich in der Mitte auseinandernehmen lässt und so von beiden Seiten unter die Verletzte geschoben werden kann, wird sie auf die aufblasbare Transporttrage gehoben.
Im Rahmen der Ausbildung für den ehrenamtlichen Sanitätsdienst gibt es zehn bis 15 verschiedene Fallbeispiele, mit denen die Teilnehmenden bei der praktischen Prüfung konfrontiert werden. „Bei der Prüfung ziehen sie eine Nummer und damit das Szenario, an dem sie geprüft werden“, so Raimund Matosic. Vier Wochenenden lang bereiten sich die zehn Teilnehmenden, die zu den DRK-Bereitschaften in Geislingen, Schlierbach, Hattenhofen, Böhmenkirch und zur Rettungshundestaffel gehören, auf ihre Prüfung vor. Danach kommt noch ein Praxistag, bei dem die praktische Ausbildung der Sanitäter noch einmal vertieft und geübt wird, bevor dann die Prüfungen anstehen. „Bei der Ausbildung legen wir viel Wert auf die Zusammenarbeit im Team, da die Sanitäter auch beim Einsatz in den meisten Fällen zusammen unterwegs sind und die Teamarbeit extrem wichtig ist“, erzählt der Kreisbereitschaftsleiter. Das kann auch Florian Schäufele von der Bereitschaft Schlierbach bestätigen. „Vor allem die Teamarbeit war extrem wichtig.“ „Wir sind eine sehr coole Gruppe“, fügt Julia Schröter hinzu, die ebenfalls zur Bereitschaft Schlierbach gehört und seit September 2020 beim DRK ist. „Perfekt war es, dass wir so intensiv üben und im Vergleich zum Erste-Hilfe-Kurs viel tiefer auf die verschiedenen Hilfsmaßnahmen eingehen konnten“, erklärt die Uhingerin Julia Schröter.
Die Ausbildung und damit auch die Prüfung der Sanitäter besteht aus insgesamt drei Teilen. Neben der theoretischen Ausbildung gibt es den wichtigen Bereich der Reanimation und verschiedene praktische Notfallsituationen. „Bei den praktischen Anwendungen habe ich bei der Ausbildung sehr viel mitbekommen. Sehr gut ist es auch, dass es beim Einsatz immer einen Leitfaden gibt, an dem man sich orientieren kann“, erklärt Florian Schäufele, der seit fast drei Jahren beim DRK ist. Nach der bestandenen Prüfung werden die zehn Teilnehmer bei ihren Bereitschaften als Helfer für den Sanitätsdienst im Einsatz sein.