Feiern bis zum Umfallen: Für manche Fasnetsfans laufen die tollen Tage manchmal aus dem Ruder. Krankenhaus und Rettungsdienst im Landkreis sind vorbereitet. „Die närrische Zeit wird in der Klinik am Eichert mit Normalbesetzung durchgestanden. Das gilt auch für die Zentrale Notaufnahme“, sagt Frank Westbomke, Pressesprecher der Alb-Fils-Kliniken. „Wir hoffen dabei auf die Vernunft der Fasnetsfeiernden und dass sie nicht so närrisch sind zu glauben, ihr alkoholbedingter Brummschädel sei ein Fall für die Experten in der Notaufnahme“, fügt er hinzu. Mit dem Hinweis: „Die Notaufnahme ist nämlich für die echten Notfälle, also schwerkranke und schwerverletzte Menschen, da.“ Aber natürlich sei die Klinik darauf vorbereitet, dass in den kommenden Tagen die Zahl der Menschen mit fasnetsbedingten Ausfällen, in erster Linie Alkoholvergiftungen, etwas zunehmen wird.
Auch der Rettungsdienst ist gerüstet. In der Faschingszeit sind die Ehrenamtlichen der Sanitätsdienste des DRK-Kreisverbands Göppingen sehr gefragt, nicht nur bei Umzügen, sondern auch bei den Hallenveranstaltungen, teilt Margit Haas, Pressereferentin des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis, mit.
„Corona ist derzeit kaum noch Thema. Ein alkoholbedingter Brummschädel ist kein Fall für die Notaufnahme.“ Frank Westbomke Pressesprecher Alb-Fils-Kliniken.
„Der hauptamtliche Rettungsdienst ist bei den Faschingsveranstaltungen nicht beteiligt. Wir unterstützen die ehrenamtlich engagierten Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aber mit Material und stellen für den Umzug am Faschingssamstag in Wäschenbeuren einen Rettungswagen zur Verfügung“, informiert Andreas Bachmann, stellvertretender Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands und Leiter des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes im Landkreis. „Der Umzug selbst wird ausschließlich von unseren Ehrenamtlichen betreut.“
Die Ehrenamtlichen des DRK engagieren sich bei Faschingsveranstaltungen neben Wäschenbeuren in Ebersbach-Weiler, Hattenhofen, Rechberghausen sowohl beim Narrensprung als auch beim Rommzug, in Salach und Wiesensteig. „Wir sind aber auch vor Ort beim, Gombige‘ in Wiesensteig und am Rosenmontag in Wiesensteig beim Umzug und danach im Zelt bei der Rosenmontags-Party“, informiert Raimund Matosic, beim DRK-Kreisverband Göppingen für alle ehrenamtlich Engagierten zuständig.
Es sind immerhin gut 110 ehrenamtliche Sanis, die dafür sorgen, dass kleinere Blessuren schnell versorgt sind. „Die Herausforderungen sind bei den Sanitätswachdiensten immer irgendwie ähnlich. Beim Fasching wird’s ,traditionell‘ mehr Probleme mit Alkohol geben“, weiß Raimund Matosic aus seiner langjährigen Erfahrung. Und er freut sich: „Bisher ist es so, dass wir – zum Glück – keine Übergriffe gegen unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verzeichnen mussten.“
Faschingszeit ist auch Ansteckungszeit. Die gute Nachricht: „Corona ist derzeit kaum noch Thema. Die ganze Woche über hatten wir nie mehr als vier Covid-Patienten“, teilt der Klinik-Pressesprecher mit. Die Zahl der Patienten, die wegen Influenza stationär behandelt werden, liege aktuell bei zehn. „Dazu kommen allerdings noch etliche Patienten, die mit einer anderen Indikation bei uns aufgenommen wurden, aber zusätzlich unter Grippe-Symptomen leiden“, ergänzt Westbomke. Somit spiele die Influenza derzeit eine wesentlich größere Rolle als Corona. Das gelte auch für den Krankenstand bei den Mitarbeitenden, der aktuell erhöht ist.
Das Göppinger Gesundheitsamt berichtet Ähnliches. Seit Jahresbeginn seien die Corona-Zahlen etwas gesunken und halten sich in einem niedrigen Bereich. In der Kalenderwoche vier wurden 13 Corona-Infektionen gemeldet, in der fünften Woche 18 und in der aktuellen Woche wurden bisher acht positive Fälle gemeldet.
Das Landesgesundheitsamt berichtet im jüngsten Wochenbericht ebenfalls von einem leichten Rückgang der landesweit gemeldeten Corona-Fälle und der Zahl von Covid-Patienten auf den Intensivstationen. Auch die Auswertungen des Abwassermonitorings bestätigten diesen Trend.
Die Grippewelle rollt auch zu Fasnet
Zahlen Bis zum Freitag wurden dem Göppinger Gesundheitsamt in der Grippesaison 2023/2024 insgesamt 236 bestätigte Influenza-Fälle gemeldet. „Zeitlich gesehen befinden wir uns aktuell mitten in der Grippe-Saison mit noch steigenden Erkrankungszahlen“, teilt die Behörde auf Anfrage mit. Die jährliche Influenza-Welle beginnt ab Ende September und dauert bis etwa Mai an.
Impfung Nach den Auswertungen des Robert-Koch-Instituts erreicht die Influenzawelle stets nach der Jahreswende ihren Höhepunkt. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird eine Impfung zwischen Oktober und Dezember empfohlen. Für chronisch kranke Menschen könne es aber sinnvoll sein, die Impfung jetzt noch nachzuholen.