„Es ist mir eine Freude, heute den Schulsanitätsdienst mit Unterstützung des DRK einsetzen zu können“, betonte die stellvertretende DRK-Vorsitzende im Kreis, Heike Till. Ausdrücklich dankte sie den Schülern für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Heike Till hob auch das außerordentliche Engagement der Schule hervor. Es sei nicht selbstverständlich, dass so viel Zeit und Mühe seitens der Schulleitung und des Kollegiums in seine solches Projekt investiert werde. Die Mutter zweier Kinder berichtete, dass es das Schreckensszenario einer Mutter sei, dass sich ein Kind auf dem Schulhof oder beim Sport verletze. Es sei dann beruhigend zu wissen, dass jemand da ist, der wisse was im Notfall zu tun ist.
Erste Hilfe vor Ort sei sehr wichtig, betonte Heike Till. Denn die ersten Minuten vor Ort entschieden oft über den weiteren Verlauf der Genesung. Die Rolle der Schulsanitäter sei daher eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, erklärte Till. Die Angehörigen des Sanitätsdienstes bildeten das erste Glied in der Rettungskette. Um sehen zu können, was auf dem weiteren Weg an Hilfe geleistet wird, versprach sie den Schülern, dass sie sich in diesem Schuljahr einen Krankenwagen unter fachkundiger Erläuterung genau ansehen dürften. Bei dieser Gelegenheit wies Heike Till auch auf das Jugendrotkreuz hin. „Es bietet Euch viele Möglichkeiten, Euch einzubringen“, versprach sie den Schülerinnen und Schülern.
Schulleiter Ottmar Dörrer zeigte sich überzeugt, dass das DRK durch solche Dienste auch Nachwuchs erhalte. Als Vision nannte er „den zukünftigen Chefarzt der Helfensteinklinik, der einmal DRK-Ersthelfer an der Tegelbergschule war. Alle profitieren, es hat Beispielcharakter“, freute sich der Schulleiter über die „tolle Unterstützung des DRK“. Er versprach, die Schulsanitäter weiterhin zu unterstützen. Denn durch die Teilnahme am Schulsanitätsdienst „erhalten die Schüler wichtiges Rüstzeug fürs Leben“, so Dörrer weiter. Zudem verwies der Rektor darauf, dass über den Quali-Paß das Engagement der Schüler für spätere Bewerbungen dokumentiert würde.
Die Initiative für den Schulsanitätsdienst war von der Schulleitung am Tegelberg ausgegangen. Lehrerin Isolde Scholz hatte nach Absolvierung eines Kurses zur Leitung eines solchen Dienstes die Ersthelfer-AG ins Leben gerufen. Trotz großer AG-Konkurrenz verpflichteten sich 13 Schüler zwischen 12 und 14 Jahren zur Teilnahme für ein ganzes Jahr. Bei anderen Arbeitsgemeinschaften an der Schule wie etwa Band, Basteln, Medien, Sport, Kreativtanz sind die verpflichtenden Zeiten meist kürzer, auf ein Halbjahr beschränkt.
Was die Ersthelfer-AG für sie attraktiv machte, erläuterten einige Schüler bei ihrer Einsetzung. Timo macht es Freude, anderen zu helfen. Daher ist er auch bei der Jugendfeuerwehr engagiert. Genauso wie Marius, dem das Helfen ebenfalls wichtig ist – beim Schulsanitätsdienst und bei der Feuerwehr. Frank sieht es als Projekt auf Gegenseitigkeit: „Ich möchte helfen und ich weiß, ich bekomme im Notfall auch Hilfe“. Lukas schätzt das Praktische und Konkrete an der AG.
Mit sichtbarem Stolz tragen die Schüler nun die Ersthelfer-T-Shirts des DRK, die sie künftig als Angehörige des Schulsanitätsdienstes ausweisen werden. Noch während ihrer Einsetzung zogen sie es schnell an und nahmen vor allem das Logo, das wie ein Vereinswappen attraktiv auf dem Brustbereich der T-Shirts prangt, genau in Augenschein. Mitgebracht hatte diese, ebenso wie den professionellen Erste-Hilfe-Koffer des Schulsanitätsdienstes, Tanja Kolbe. Die beim DRK im Kreis für die Schularbeit zuständige Ausbilderin hatte die Grundausbildung der Schüler geleitet.
Tanja Kolbe sagte den Schülerinnen und Schülern zu, ihnen auch weiter zur Seite zu stehen: „Ihr werdet mich öfters sehen“. Einmal pro Jahr wird sie die Schüler vor Ort besuchen und sich vom Stand der Dinge ein Bild machen.
Ab sofort wird das Erste-Hilfe-Team in den Großen Pausen im Einsatz sein, erklärt Team-Leiterin Isolde Scholz. Auch an eine Ausdehnung denke man bereits, verrät Rektor Dörrer. Denn die Tegelbergschule ist eine gebundene Ganztagesschule mit Betrieb von 7:30 Uhr bis 16 Uhr, womit auch Bedarf zu anderen Tageszeiten bestünde.