Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt, bis Ende 2026 sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen des Strategieprozesses des DRK-Kreisverbandes Göppingen alle umgesetzt werden. Das bedeutet aber nicht das Ende eines Weges, den der DRK-Kreisverband seit Anfang 2024 mit zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden beschritten hat. „Strategie ist kein Thema, das endet. Es atmet“, stellte Marc Groß, Geschäftsführer des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg Anfang Oktober anlässlich der Präsentation des Strategieberichtes 2024/25 in der DRK-Kreisgeschäftsstelle Göppingen fest. Er erinnerte an den Prozess auf Landesebene, der vorausgegangen war, der „die DNA des Roten Kreuzes“ formuliert habe. Nämlich, dass das Rote Kreuz „stabil sozial“ sei, dass sich seine Angehörigen „zuverlässig für eine humanitäre Gesellschaft“ einsetzen, „für alle Menschen, die uns am nötigsten brauchen“. Der Strategieprozess sei „das verbindende Element zwischen den Ortsvereinen und Kreisverbänden und dem Landesverband. Und: „Das Strategiepapier gibt den Menschen im Landkreis Göppingen eine klare Orientierung.“
Peter Hofelich freute sich, die meisten der Rotkreuzler*innen begrüßen zu können, die sich in den Strategie-Prozess eingebracht hatten, die so augenscheinlich machten, „dass wir eine erfolgreiche und handlungsfähige Organisation sind und bleiben werden“, so der Präsident des DRK-Kreisverbandes bei seiner Begrüßung. Ein erstes Strategiepapier aus dem Jahre 2007, zuletzt überarbeitet 2014, sei jetzt „modernisiert worden“. Er unterstrich, mit der Erarbeitung des neuen Strategiepapiers „ist uns ein gutes Werk gelungen“. Und betonte, dass einige der Maßnahmen, die vorgeschlagen wurden, bereits umgesetzt oder in der konkreten Planung seien.
Karin Herrlinger, vom DRK-Kreisverband mit der Organisation und Koordination des Strategieprozesses beauftragt, zeichnete die einzelnen Schritte nach, von der Einsetzung einer Steuerungsgruppe, einer Online-Befragung aller Mitarbeitenden und zwei Auftaktveranstaltungen zu den vier Arbeitsgruppen als deren Ergebnis. „Insgesamt entstanden 19 Projekte, die im Strategiepapier detailliert beschrieben werden und vom DRK-Kreisverbandspräsidium im Juni beschlossen worden waren. Es definiert unsere langfristigen Ziele, Projekte und Strategien.“ Der Vergleich mit dem Strategiepapier, das vor über zehn Jahren vorgelegt worden war, zeige, „dass wir uns von einer Hilfsorganisation zu einem Wohlfahrtsverband entwickelt haben“. In allen Bereichen gelte es, „uns aufgrund des Personalmangels noch professioneller aufzustellen“.
Die Sprecher der einzelnen Arbeitsgruppen stellten ihre Themen und Maßnahmen vor. Raimund Matosic (Onboarding & Bildungsangebot) betonte, dass die Erstellung eines digitalen Handbuches für Ehrenamtliche in Arbeit sei, dass ein Einführungsseminar für Hauptamtliche noch in diesem Jahr angeboten werde. Auch das Thema Konfliktmanagement werde noch im Oktober angegangen. Ulrich Kienzle (PSNV-E) betonte, dass von psychischen Belastungen aus der beruflichen Tätigkeit heraus alle Mitarbeitenden betroffen sein können. Deshalb sei das Team der Psychosozialen Notfallnachsorge für Mitarbeitende deutlich aufgestockt worden. Peter Hofelich (Austausch & Begegnung) unterstrich die Bedeutung der weiteren Vernetzung der einzelnen Tätigkeitsfelder untereinander, ebenso wie die des Haupt- und Ehrenamtes. Denn: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, zitierte er den griechischen Philosophen Aristoteles. Deshalb werde es Kennenlernangebote geben, zu Stammtischen sowohl virtuell als auch vor Ort eingeladen werden, zum Beispiel am 10. November in den Ortsverein Eislingen. Isabell Weisenburger (Personalgewinnung & Arbeitgebermarketing) konnte ebenfalls erste Erfolge vorweisen. Filme, die in den sozialen Medien Werbung für das DRK als Arbeitgeber machen, führten zu 16 Bewerbungen! Wichtig sei, das Rote Kreuz „als lebensphasenorientierten Arbeitgeber zu positionieren“. Die Arbeitsgruppe will zudem mit einem Tag der offenen Tür des Jugendrotkreuzes auf Kinder und Jugendliche aktiv zugehen.
Das Fazit zog DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber. „Wir sind stolz auf die Beteiligung.“ Und räumte gleichzeitig ein: „Wir hätten uns gefreut, wenn alle 1 400 Mitarbeitenden mitgemacht hätten.“ Um zu bekräftigen: „Die, die mitgemacht haben, waren genau die Richtigen! Es ist toll, dass wir alle gemeinsam für das Rote Kreuz aktiv sein dürfen.“ Auch er unterstrich: „Wir werden die Ergebnisse des Strategieprozesses nachhaltig verankern und wollen das Erarbeitete kontinuierlich weiterentwickeln.“ Bis Ende des kommenden Jahres seien alle Projekte realisiert. Die Steuerungsgruppe werde ihre Arbeit fortsetzen und ständig evaluieren. Er dankte allen am Prozess Beteiligten, der „ein Gewinn für das Haupt- und Ehrenamt war“. Insbesondere hob er Karin Herrlinger hervor. „Sie waren der Motor des Prozesses und sind ein Glücksfall für den DRK-Kreisverband!“
Die kleine Feierstunde, organisiert von Bettina Merten, klang bei einem Getränk und einem kleinen Imbiss aus.