Ein Gleitschirmflieger ist abgestürzt und kann sich nicht alleine aus einem Baum befreien. Die DRK-Bergwacht Geislingen-Wiesensteig wird alarmiert und rettet ihn aus seinem Dilemma. Immer wieder werden die Ehrenamtlichen zu solchen Einsätzen gerufen und können Hilfe leisten. In der Geislinger Fußgängerzone präsentieren sich anlässlich eines verkaufsoffenen Sonntags Ende Oktober die Blaulichtorganisationen der Fünf-Täler-Stadt. Neben dem DRK-Ortsverein Geislingen-Oberes Filstal laden die Polizei und das Technische Hilfswerk, die DLRG und die Feuerwehr ein, sich über die Arbeit, aber auch Möglichkeiten des Engagements zu informieren.
Beim Elefantenbrunnen simulieren die Bergwachtler*innen einen für sie typischen Einsatz und stoßen auf sehr großes Interesse. „Das sieht einfach aus, ist es aber sicher nicht“, stellt eine junge Frau mit ihrer Tochter auf dem Arm fest. Andreas Nuding, der stellvertretende Leiter der Bergwachtler*innen, erklärt dem aufmerksamen Publikum, was passiert. „Jonas zieht sich in Raupentechnik am Seil nach oben.“ Nachdem er sich und das „Absturzopfer“ Joe (auch er hatte sich zunächst scheinbar mühelos in den Baum hineingezogen) am Baum gesichert hat, lässt er ihn langsam nach unten gleiten, wo er im Ernstfall bereits vom Rettungsdienst erwartet und in die Klinik gebracht würde. „Wir sind 36 Aktive und werden etwa 30 bis 35-mal im Jahr alarmiert“, erklärt Andreas Nuding weiter und beantwortet geduldig die Fragen aus dem Publikum.
Wenige Meter weiter steht Jens Currle Rede und Antwort. Zwei Männer sind interessiert an der Ausrüstung des „Gerätewagen Logistik“, lassen sich die vielen Details eingehend erläutern. Auch DRK-Kreisbereitschaftsleiter Raimund Matosic ist in die Geislinger Innenstadt gekommen. „In dieser Form präsentieren wir uns das erste Mal.“ Er freut sich: „Die Menschen nehmen uns wahr, unsere speziellen Dienste und Möglichkeiten.“ Sie lassen sich etwa die umfangreiche Ausstattung des „Gerätewagen Sanität“ erklären, der im Katastrophenfall zum Einsatz kommt. Bereitschaftsleiter Sebastian Grothe zeigt, wie einfach es sein kann, ein Menschenleben zu retten und demonstriert die Wiederbelebung. Acht Ehrenamtliche des Geislinger Ortsvereins sind vor Ort, werben an diesem schönen Oktobersonntag für ihr Engagement. Wie auch die Aktiven der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), die gemeinsam mit den Notfallseelsorger*innen des Landkreises zunächst einmal erklären müssen, was sich hinter dem Begriff verbirgt. „Wir sind für Angehörige und Einsatzkräfte da, wenn sie durch traumatische Nachrichten oder Erlebnisse Begleitung und Unterstützung benötigen“, erklärt Alexander Schmidt. So waren etwa auch Engagierte der PSNV nach der Flutkatastrophe im Ahrtal und begleiteten die geschockten Menschen.
Jens Currle hat nicht nur ein aktuelles Einsatzfahrzeug mitgebracht. Er stellt auch aus dem großen Fundus des Geislinger Rotkreuz-Landesmuseums ein historisches Einsatzfahrzeug aus, das insbesondere durch seine ungewöhnliche Vorderansicht auffällt.
Am Ende hat an diesem Sonntag über Geislingen nicht nur die Sonne gelacht. Alle Ehrenamtlichen sind sich einig: „Das hat sich gelohnt! Wir haben viele gute Gespräche geführt!“