DRK, Feuerwehr und THW waren am Samstag mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen vor der Süßener Kulturhalle zur Stelle. Die Rettungskräfte reagierten jedoch nicht auf einen Unfall oder eine Katastrophe, ihre Präsenz sollte vielmehr für die Impfung gegen das Coronavirus werben.
Einsatzfahrzeuge und die große Drehleiter hatte die Süßener Feuerwehr mit dabei, das THW hatte ein Einsatzfahrzeug zum Anschauen und Anfassen aufgestellt und auch der Zutritt zum Rettungswagen des DRK war ausdrücklich erlaubt. Die Stadt Süßen wollte damit einen besonderen Anreiz setzen, um Impfwillige anzulocken. Kurz nach 12 Uhr waren auch schon einige gekommen, die sich die Schutzimpfung gegen Corona abholen wollten. „Die Stadt hat uns wegen der Impfaktion angefragt“, erzählt Manfred Neumann, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Mittleres Fils- und Lautertal. Natürlich wurde zugesagt und die ehrenamtlichen Kräfte waren vor Ort. Auch Feuerwehr und THW stellten sich hinter die Aktion.
Während vor der Kulturhalle die Fahrzeuge in Augenschein genommen wurden, saßen drinnen die ersten Impfwilligen beim Beratungsgespräch mit dem Arzt. Immer wieder wurde das Blaulicht eingeschaltet, ab und zu war auch die Sirene eines Fahrzeugs zu hören.
Wilma Eisert verteilte die Impfungen. Für die kleinen Impflinge gab es sogar Urkunden für den Piks und ein kleines Kinderbeschäftigungsprogramm für die Wartezeit nach der Impfung. „Eine wirklich tolle Idee“, meinte Eisert, die sich seit rund einem Jahr bei den Impfaktionen engagiert. Insgesamt hat sie am Samstag 33 Impfungen verabreicht, darunter Booster- und Zweitimpfungen. Auch einige Kinder waren dabei. „Die Kinder fanden es toll, dass sie sich in den Einsatzfahrzeugen impfen lassen konnten“, berichtet Eisert. Sie hat allerdings auch beobachtet, dass die Zahl der Impfwilligen immer weiter zurückgeht und befürchtet, dass sich der Abwärtstrend durch die geplante Lockerung der Corona-Regeln noch weiter fortsetzen wird.
Einen nächsten Run auf die Schutzimpfungen sieht sie im Oktober kommen. „Wenn die Infektionszahlen vielleicht zum Winter hin wieder steigen und es möglicherweise wieder Einschränkungen geben könnte“, glaubt Eisert. Süßen will dran bleiben, im März ist die nächste Impfaktion geplant.
Größeres Interesse als in Eislingen
Dranbleiben, eine Aktion des Landes Baden-Württemberg, soll die Menschen dazu motivieren, sich weiterhin gegen das Coronavirus zu impfen. Im Rahmen dieser Aktion ging auch das Blaulichtimpfen in Süßen über die Bühne.
Initiativen gegen die wachsende Impfmüdigkeit gibt es in vielen Orten. So gab es vor einer Woche eine Quartiersimpfung im Gebiet Ösch in Eislingen. Die Stadt Bremen hatte mit dem Versuch, in bestimmte Viertel zu gehen, um dort zu impfen, einige Erfolge erzielt.
In Eislingen war der Versuch ein Flop. Nur zehn Impfwillige kamen. Im Vergleich dazu waren die 33 Impfungen in Süßen durchaus erfolgreich.