Geislingen - Christian Stock hatte viel zu tun im vergangenen Jahr: Der Sozialpädagoge berät seit vielen Jahren im Auftrag des DRK-Kreisverbandes Göppingen Menschen mit Migrationshintergrund – bislang in Göppingen, seit dem vergangenen Jahr auch in Geislingen (wir berichteten). Einmal in der Woche, immer montags von 14 bis 17 Uhr, gibt er Hilfestellungen bei sozial-, ausländer- und arbeitsrechtlichen Fragen. Stock steht dafür ein Raum im Kinderhaus der kleinen Siedlungsstrolche in der Hinteren Siedlung zur Verfügung.
Dass der Bedarf in der Fünftälerstadt groß ist, zeigt ein Blick auf seine Bilanz: 31 Personen trafen sich mit Stock in 84 Beratungsgesprächen. Sie suchten vor allem Rat in Fragen zu Kinder-, Wohngeld und Aufenthaltsrecht, wollten Auskunft zu Themen wie Arbeitslosengeld und Qualifizierungsmöglichkeiten und suchten Hilfe bei der Familienzusammenführung, schulischen Problemen und Fragen zur Einbürgerung. Es seien oft sehr komplexe Fragestellungen, die ausführliche Gespräche erforderten, erklärte Stock.
Überwiegend Altenstädter suchen die Beratungsstelle auf, für die man vorab telefonisch einen Termin vereinbaren muss. Für die Bewohner im direkten Einzugsgebiet sei die Hemmschwelle für einen Besuch sehr niedrig, sagt Stock. Auch funktioniere die Zusammenarbeit mit dem Kinderhaus sehr gut; dort machten die Mitarbeiter regelmäßig auf das Angebot aufmerksam. „Aber es ist ein Hemmnis, dass die Leute vorab bei mir anrufen müssen“, sagt der DRK-Mitarbeiter. Nicht optimal sei zudem, dass er kein fest eingerichtetes Beratungszimmer habe – der Raum wird auch von anderen Gruppen genützt.
Wünschenswert wäre eine Aufstockung der Beratungszeit, meinte OB Frank Dehmer im Verwaltungsausschuss. DRK-Geschäftsführer Alexander Sparhuber teilte auf Nachfrage der GZ mit, dass man sich darum bemühe – die Aussichten für einen höheren Zuschuss des Bundesamtes für Migration stünden nicht schlecht. Auch solle die Beratung künftig im neu zu bauenden benachbarten DRK-Seniorenzentrum stattfinden. Das soll im Sommer 2017 fertig sein.