Göppingen - Anna-Carina hat keine Lust die doofen Schuhe anzuprobieren. „Die sind voll hart und da ist kein Glitzer wie in meinen Turnschuhen drauf“, beschwert sich die Sechsjährige. Mama Kerstin Schaller macht ihrem Sprössling geduldig klar, dass ihre Skistiefel vom letzten Jahr zu klein geworden sind und diese jetzt ein anderes Kind bekommt. „Ich bin da schmerzfrei, spätestens beim ersten Schnee ist alles vergessen“, weiß sie aus Erfahrung. Die begeisterte Wintersportlerin findet den Skibasar der Bergwacht gut, will unbedingt noch nach neuen Skiern für sich selbst Ausschau halten und sagt lachend: „Wenn ich durchkomme.“
Bereits eine halbe Stunde vor dem Start standen zahlreiche Leute vor den Türen der DRK-Fahrzeughalle unweit der Klinik am Eichert Schlange, berichtet Dominik Abele. Und der Pressesprecher der Bergwacht weiß aus Erfahrung: „Am schnellsten vergriffen sind immer die Kinderski. In der ersten Stunde machen wir die Hälfte vom Umsatz.“ Mit 35 Kollegen, darunter sieben Mädels, organisiert, betreut und begleitet er wie alle Bergretter gleichfalls ehrenamtlich Auf- und Abbau sowie den Verkauf. „Das ist inzwischen Tradition. Nur der frühe Vogel fängt den Wurm, vor allem die guten Sachen für Kinder sind schnell vergriffen“, unterstreicht Uwe Poller, der für den Skibasar gemeinsam mit seiner Frau Eva und seinen zwei Jungs stets „frühzeitig aus den Puschen kommt“. Was Beratung anbetrifft, da haben die freundlichen Helfer jede Menge zu tun. „Du Dominik, der Herr interessiert sich für diesen Schuh, sagt dir die Marke Dalbello was“, will ein Kollege wissen. Ein prüfender Blick auf den Skistiefel und die Antwort folgt sofort. Eine gute Wahl, denn Dalbello zähle zu den italienischen Topmarken: „Mit einem Härtegrad oder Flexwert von 120 ist der Skistiefel für sportliche Läufer geeignet und passt sich durch seine Veränderungsmöglichkeiten vielen Fußformen an“, kennt sich Dominik Abele in der Materie aus.
Viele Besucher schätzen die Sachkenntnis der Bergretter und loben überdies das Angebot des Reparatur- und Einstellservices. Demzufolge muss sich das Ehepaar Ralf und Ute Wurster über Langeweile nicht beklagen, die Option sich vor Ort für kleines Geld fachmännisch die Bindung einstellen zu lassen, reißt nicht ab. Je nach Gewicht und Fahrkönnen wird der sogenannte Z-Wert, der Auslösewert für Skibindungen ermittelt und justiert, erklärt Martin Stollstein, mittlerweile knapp 30 Jahre bei der Bergwacht aktiv dabei. Ein paar Schritte weiter überlegt Familie Mantsch, welcher Ski für ihre Tochter Saskia wohl der Richtige ist. Seit sieben Jahren fahre sie Ski, berichtet die Zehnjährige stolz. Kein Wunder, sind doch ihre Eltern begeisterte Wintersportler, am liebsten wedeln sie auf ihren Brettern die Loipen in der Schweiz oder im Allgäu hinunter. „Wir kommen jedes Jahr, finden diesen Skibasar sehr gut. Unsere Tochter hat wieder einen Schub gemacht und hier kann man für Qualität locker bis zu 60 Prozent sparen“, freuen sich Andreas und Elfriede Mantsch aus Göppingen.