„Lasst uns froh und munter sein“, war das erste Lied des offiziellen Weihnachtsfeier-Programms im Seniorenzentrum Hattenhofen. Davor gab es aber noch ein Geburtstagsständchen, für Kati Schultheiss, die Leiterin der Einrichtung des Roten Kreuzes. Die hatte sich zusammen mit ihren Betreuungskräften und freiwillig Engagierten ein abwechslungsreiches Programm für die schon traditionelle Weihnachtsfeier einfallen lassen. 36 Punkte standen auf dem Programm, Advents- und Weihnachtslieder, Gedichte und Geschichten. Nicht nur im großen Festsaal war es weihnachtlich, schon vor dem Haupteingang grüßte ein schneebedeckter, bunt geschmückter Tannenbaum die Gäste, und auch auf den Gängen des DRK-Seniorenzentrums gab es überall etwas zu sehen, Tannengrün mit Sternen, beleuchtete Holzhäuser und eine bunte Holzkrippe.
Nach dem Nikolauslied „Lasst uns froh und munter sein“ folgte der erste Auftritt von Brigitte Kasper mit Theodor Storms Gedicht „Von drauß‘ vom Walde komm ich her“. Brigitte Kasper ist als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Seniorenzentrum engagiert und hatte noch deutlich mehr im Repertoire. Unter anderem Josef von Eichendorfs „Weihnachten“ und die launige Geschichte „Das Honigkuchenherz“ eines unbekannten Autors, die Brigitte Kasper gekonnt vortrug und die die Festgäste – Bewohner*innen, deren Angehörige und Mitarbeiter*innen – immer wieder zum Schmunzeln und Lachen brachte.
Natürlich wurde nicht nur gesungen, zugehört und gelacht in Hattenhofen. Es gab selbst gebackene Plätzchen, Lebkuchen und einen wunderbar fruchtig-cremigen Nachtisch im Glas, lecker. Dazwischen ging der Griff der Gäste immer wieder zum von Kati Schultheiss und ihren Kolleg*innen verteilten Liederbuch, das jedoch bei „Alle Jahre wieder“, und – passend zum Wetter „Leise rieselt der Schnee“, so gut wie gar nicht gebraucht wurde, denn die Lieder kannten fast alle noch aus ihrer Kindheit.
Überhaupt ist Weihnachten ja auch ein Fest für die Kinder, und darum las Brigitte Kasper auch eine Geschichte aus einem kleinen Pixi-Buch vor, in der es ums Warten auf das Christkind und kindliche Ungeduld ging. Nicht fehlen durfte in Hattenhofen die Geschichte von Lilly, der Weihnachtsgans, auch die hat schon Tradition. Elisabeth Hoffmann erzählte von zwei Schwestern, die sich günstig eine junge, magere Gans zulegen und in ihrer Stadtwohnung füttern und aufpäppeln. Die Schwestern und ihr zukünftiger Weihnachtsbraten verstehen sich prächtig, kurz vor dem Fest will dann keine der Schwestern die Gans schlachten. Sie versuchen es mit Schlafmittel, tatsächlich schläft die Gans tief und fest, wird gerupft und kühl gestellt. Am nächsten Morgen ist sie aber wieder munter, die Schwestern stricken ihr einen Pullover und leben mit Lilly fortan glücklich und zufrieden zusammen, und essen nie wieder Gänsebraten.
Plätzchen tun es ja auch, jedenfalls auf einer Weihnachtsfeier. Dann setzte sich der Ehemann einer Bewohnerin ans Klavier im Saal und gab Melodie und Tempo vor für den noch jungen Klassiker „In der Weihnachtsbäckerei“, er wurde begleitet vom fast 100-stimmigen Festgesellschaftschor. Nach vielen weiteren Höhepunkten war auch in Hattenhofen irgendwann Schluss. Mit dem Lied, das einfach an den Schluss einer Weihnachtsfeier gehört: „Stille Nacht, heilige Nacht.“ Und für den Nachhauseweg der Besucher wartete vor der Tür noch eine Stärkung: „Bratwurst to go“.