Das Konzept der Familientreffs ist klar definiert: „Familien stärken“ mit Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten, die an die Bedürfnisse der Familien anknüpfen. Für Mütter eine tolle Möglichkeit, sich auszutauschen und in allen Bereichen des Lebens Unterstützung und Beratung zu erfahren. Dieses Angebot durfte es während der Corona-Krise natürlich nicht geben. Für Irmela Schmidt, die die beiden Familientreffs als Kooperationsangebot des Landkreises Göppingen und des DRK Kreisverbandes Göppingen leitet, war das nun keine Lösung mehr und sie suchte nach einer Alternative.
Aufgrund der aktuellen Hygienevorschriften und der Teilnehmerbegrenzungen war es sinnlos, den Familientreff in den gewohnten Räumlichkeiten wiederaufzunehmen. Da kam sie auf die Idee, ein Sommer-Corona-Programm zu machen.
Am gewohnten Wochentag zur üblichen Zeit am Vormittag treffen sich die Mütter mit ihren Kleinkindern nun jede Woche auf einem anderen Spielplatz. Der Familientreff Uhingen erkundet damit die Spielplätze in und um Uhingen und der Familientreff in Ebersbach steuert die Spielplätze in Ebersbach und auch in den Teilorten an.
Der erste Treff in Ebersbach war ein voller Erfolg. Die zwölf Mütter, die mit ihren Kindern kamen, waren sehr glücklich, wie Irmela Schmidt berichtet: „Es war eine sehr nette Atmosphäre und natürlich war das Thema Corona sehr präsent“. Der erste Treff am Donnerstag in Uhingen musste dann wetterbedingt ausfallen, dafür erwartete die Mütter am zweiten Mittwoch in Ebersbach wieder bestes Spielplatzwetter.
„Diese Übergangslösung auf den Spielplätzen ist total super“, zeigt sich Andrea Kütterer sehr zufrieden, während sie ihre Tochter auf der Schaukel anschubst. Für die Ebersbacher Mutter von zwei Kindern ist der Wiederbeginn des Familientreffs eine tolle Möglichkeit, endlich wieder Kontakt mit anderen Müttern zu haben. Auch Hatice Dereli ist total erleichtert, dass sie wieder einen fixen Zeitpunkt hat, an dem sie mit ihrem 14 Monate alten Kind sich mit anderen treffen kann. „Die Zeit war schon schwer für uns, da wir es einfach gewohnt sind, immer etwas zu unternehmen“, erzählt sie.
Was ihr auch gefehlt hat, waren die Antworten von Irmela Schmidt, auf alle Fragen des Lebens, die die Besucher aus ihrem Alltag mitgebracht haben. Denn Teil des Cafétreffs ist auch, dass Irmela Schmidt und auch die ehrenamtlichen Helferinnen, die die Treffen immer unterstützen, mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Vor Corona war es auch üblich, dass die Mütter in Ruhe einen Kaffee trinken konnten, während die Ehrenamtlichen ihre Kinder betreut haben. Zudem kam auch zweimal im Monat ein Referent, der die Mütter mit verschiedenen Themen pädagogisch begleitet und unterstützt haben. Das ist in dieser Form alles noch nicht wieder möglich, aber Irmela Schmidt ist erleichtert, dass sie diese abgewandelte Möglichkeit des Kontaktes und Austausches wieder anbieten kann. Denn sie hatte während des Lockdowns den Eindruck, dass sie die Mütter mit ihren Sorgen und Problemen per Telefon, Mail oder Brief oft nicht wirklich erreichen konnte. „Dieses aktuelle Angebot muss langsam wachsen und dann schauen wir mal, was Corona aus uns allen gemacht hat“, sagt sie und stülpt die Ärmel zurück, um dem kleinen Jungen vor ihr im Sandkasten die Schaufel zu reichen.