Michel liegt auf dem Boden, aus seiner Nase läuft etwas Blut, auf der Stirn bildet sich eine deutlich sichtbare Beule. Seine Klasse hat mit Wasserfarben gemalt und einem der Kinder ist der Becher mit Wasser heruntergefallen. In der Pfütze ist er leider ausgerutscht und mit der Stirn gegen die Tischkante gefallen – so die Beschreibung des Szenarios, das zumindest ein Teil der Gruppe aus Geislingen vorab bekommen hat.
Jetzt müssen Alena und Anna, die als Sanitäter dazukommen unter den aufmerksamen Blicken der Betreuer entscheiden, was sie machen, um Michel zu helfen. Vorher hat Hanna Michel die Beule an die Stirn geschminkt und das Kunstblut ins Nasenloch geträufelt. Bei dem Wettbewerb für die Kinder und Jugendlichen des Jugendrotkreuzes im Kreisverband Göppingen entscheiden sich Anna und Alena dafür, Michel erst einmal eine Kompresse für die blutende Nase zu geben. Mit einen kühlenden Tuch im Nacken versuchen sie, das Nasenbluten zu stoppen und verständigen gleichzeitig die Mitarbeiter der Leitstelle, die einen Krankenwagen losschicken.
Insgesamt 30 Kinder die zu vier Gruppen aus Geislingen, Göppingen und Böhmenkirch gehören, nahmen an dem kreisweiten Wettbewerb teil. „Wir bieten das einmal im Jahr an“, erklärt DRK-Jugendleiter Stefan Witzani. Die einzelnen Jugendgruppen können sich um die Teilnahme bewerben. „Die Gruppe, die gewonnen hat, nimmt dann am Landeswettbewerb teil“, erklärt der Jugendleiter.
An insgesamt acht verschiedenen Stationen müssen die Jugendrotkreuzler von 9 bis 15 Uhr ihr Fachwissen, ihre Kreativität, ihren Teamgeist und ihre Fitness unter Beweis stellen. „Die Aufgaben werden vom Landesverband vorgegeben, damit die Anforderungen vergleichbar sind“, erklärt Stefan Witzani. Neben der Ersten Hilfe, werden pantomimisch Aufgaben der DRK-Helfer wie das Verbinden von Wunden oder die stabile Seitenlage dargestellt und müssen von den anderen Mitgliedern der Gruppe erraten werden.
Die Kinder und Jugendlichen aus Böhmenkirch sind währenddessen gerade dabei, ein Lied zu dem Motto der DRK-Kampagne „Was geht mit Menschlichkeit“ zu erarbeiten. Dabei hatten alle Teilnehmer gemeinsam viel Spaß. „Das finden ich beim DRK toll, dass man mit anderen zusammen helfen kann und gemeinsam Aktivitäten unternimmt“, erklärt die elfjährige Mia. „Man gewinnt hier Freunde, mit denen man etwas machen kann“, bestätigt auch Jason. An der Spiel- und Sport-Station war Vertrauen und Zusammenarbeit gefragt. Nach dem Vorbild des „heißen Drahts“ musst sich ein Mitglieder der Gruppe mit verbunden Augen von einem anderen Gruppenmitglied durch einen Parcours aus auf dem Boden ausgelegten Seiten lotsen lassen.
Gewonnen hat den Wettbewerb in der Stufe 1 Geislingen und in der Stufe 2 die Gruppe aus Böhmenkirch.