Göppingen - Festzug gucken und plötzlich macht der Kreislauf schlapp oder die fröhliche Stimmung im Festzelt kippt und endet in Schlägereien mit Verletzungen, immer dann ist rasch Erste Hilfe angesagt. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK-Kreisverbandes Göppingen sind mit Fahrzeugen oder als Fußstreife bei Verletzungen oder plötzlichen Gesundheitsproblemen zur Stelle. Bereitschaftsleiter Tobias Neugebauer: „Der sich über fünf Tage erstreckende Maientag bedeutet für uns die größte Herausforderung im Jahr.“
Benachbarte Bereitschaften aus dem Schurwald, aus Hattenhofen und Eislingen helfen mit, damit alle Schichten gut abgedeckt werden können. „Wir brauchen personell Mann und Maus“, lacht Tobias Neugebauer. Der gelernte Fach-Informatiker arbeitet in einem Medizin-Technik-Unternehmen in Göppingen und engagiert sich seit 15 Jahren ehrenamtlich im DRK-Team. Was ihn fasziniert? „Vieles, in erster Linie aber, dass man anderen Menschen helfen und Gutes tun kann.“
Ob Schreiner, Steuerberater, Altenpfleger oder Speditions-Kaufmann wie Neugebauers Stellvertreter Sascha Führer, die Crew setze sich querbeet aus allen Berufsschichten zusammen. Der Jüngste beim bevorstehenden DRK-Maientags-Dienst ist Maximilian König. Der 18-Jährige absolviert sein Freiwilliges Soziales Jahr im Göppinger Christophsbad und ist schon sehr gespannt auf seinen ersten großen Einsatz. „Früher als es noch den Zivildienst gab, sind einige im Ehrenamt hängengeblieben, heute geht das über Mund-zu-Mund-Propaganda“, erklärt Bereitschaftsleiter Neugebauer.
Nicht nur aus dem Jugendrotkreuz und den 2008 im Landkreis neugegründeten Jugend-Sanitätsgruppen rückt Nachwuchs nach. Auch andere Interessenten mit einem Faible für Erste Hilfe und Sanitätsdienst merken bei den Dienstabenden mit praktischen Übungen schnell, ob sie dem verantwortungsvollen Ehrenamt gewachsen sind. Wer kein Blut, Erbrochenes oder offene Knochenbrüche sehen kann, ist fehl am Platz. In der zehntägigen Ausbildung zum Sanitätshelfer wird langsam und sorgfältig an die vielschichtigen Anforderungen an Helfer herangeführt, bevor es die Neulinge als Praktikanten erstmals mit echten Patienten zu tun haben. „Der Maientag ist prädestiniert dafür, weil da immer etwas passiert, seien es Schnittwunden, Herzinfarkt oder Unterzuckerung“, weiß Tobias Neugebauer aus Erfahrung.
Info: Die heutige NWZ-Ausgabe enthält eine Sonderbeilage mit allen wichtigen Daten und Fakten zum bevorstehenden Göppinger Maientag und zum NWZ-Blasmusik-Festival.