Mehr Notarzt- und Rettungsdiensteinsätze, steigende Zahlen im Krankentransport – die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes waren im vergangenen Jahr einmal mehr stärker gefragt als im Vorjahr. Andreas Bachmann sieht mehrere Gründe dafür: „Der demografische Wandel spielt eine große Rolle. Die Bevölkerung wird älter, damit steigen die gesundheitlichen Einschnitte.“ Der Leiter des Rettungsdienstes des DRK im Landkreis sieht aber einen Grund auch darin, dass „Strukturen in der ambulanten Versorgung wegfallen oder in früheren Jahren besser funktionierten“. So funktioniere der hausärztliche Notdienst über die Nummer 116 117 kaum. Und er erkennt ein zunehmendes Anspruchsdenken in der Bevölkerung.
Was die Hilfsfristen – also die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Notfallort – anbetrifft, spielt der Landkreis nach wie vor in der Spitzengruppe im Land mit. Das gibt vor, in 95 Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten den Patient*innen erste Hilfe zu leisten. „Bei den Rettungswagen sind wir im Land auf Platz drei“, freut sich Andreas Bachmann. Bei den Einsätzen mit Notärzt*innen „konnte die Hilfsfrist nicht immer eingehalten werden“. Gleichwohl nimmt der Kreis hier in der Statistik ebenfalls mit Rang sieben einen sehr guten Platz ein.
Dies bedeutet also, dass die Kreisbewohner auch im vergangenen Jahr in Notfällen schnell Hilfe erhielten. Weitere Verbesserungen bei den Hilfsfristen verspricht sich der Rettungsdienstleiter von der neuen Notarztwache Göppingen-Öde im Göppinger Westen und von der Erweiterung der Kompetenzen der Rettungskräfte. Seit diesem Jahr dürfen qualifizierte Notfallsanitäter*innen Maßnahmen ergreifen, die bislang Notärzt*innen vorbehalten waren.