Göppingen - Das Thema wird zum medialen Dauerbrenner. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen wird in allen gesellschaftlichen Bereichen intensiv diskutiert, nachdem sich offenbart, dass praktisch jedes Kind davon betroffen sein kann.
Der DRK-Kreisverband stellt sich dem Thema, hat in den vergangenen Monaten in allen Gliederungen das Thema intensiv diskutiert und jetzt eine entsprechende Vereinbarung mit dem Landkreis unterzeichnet. Die „Vereinbarung zum Schutzauftrag in Vereinen und Verbänden“ soll alle Verantwortlichen sensibilisieren und ein Bewusstsein für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung des DRK. Lothar Hilger, Leiter des Kreisjugendamtes, freute sich bei der Verleihung des Siegels, dass mit dem DRK ein großer und wichtiger Verband zu den ersten Vereinigungen gehört, denen er das Siegel verleihen kann. „Es bietet den bestmöglichen Schutz für Kinder und Jugendliche und erschwert potentiellen Tätern den Zugang zu ihnen“, so Lothar Hilger. Wer sich in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert, muss nämlich künftig in regelmäßigen Abständen ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Beim DRK werden dies zwei Vertrauenspersonen einsehen, die dann die Kreisgeschäftsstelle entsprechend informieren werden. „Wir haben die Verantwortlichen innerhalb unseres Verbandes eingehend darüber informiert“, so Peter Hofelich, Präsident des Roten Kreuzes im Landkreis.
„Der Schutz der Kinder und Jugendlichen ist ein dauerhafter Prozess“, betont Lothar Hilger. „Die Vereinbarung ist der Beginn eines langen Weges. Sie ist aber ein wichtiges Signal an die Familien und an die Öffentlichkeit und schafft Vertrauen.“ Der Behördenchef betont aber auch, dass seine Mitarbeitenden in der Vergangenheit „wenig mit sexuellen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche in Vereinen und Verbänden konfrontiert waren“.
„Von den rund 2500 Vereinen im Landkreis rechnen wir damit, dass rund tausend Jugendarbeit betreiben. Von diesen haben mittlerweile rund 50 eine Vereinbarung mit uns geschlossen“, informiert Volker Landskron vom Kreisjugendamt. „Wir haben als Jugendhilfeausschuss beschlossen, dass wir keinen Druck ausüben wollen. Es wird immer wieder thematisiert, bei verschiedenen Vereinsversammlungen auch in den Kommunen, aber immer mit der Meldung, dass ein entwickeltes und passendes Schutzkonzept der erste Schritt ist, der Zeit braucht“, fährt der Beauftragte für Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit beim Kreisjugendamt fort.