· PM 2020

„Dienstag ist Rotkreuz-heilig!"

Seit Anfang Juni finden in Geislingen wieder Dienstabende statt – unter Einhaltung eines ausgeklügelten Hygienekonzeptes. Die Rotkreuzler nehmen es gerne in Kauf. In Zeiten der Pandemie wurde ihnen einmal mehr bewusst, wie wichtig ihnen die Kameradschaft und die Dienste sind.

„Ich wusste nichts mit der Zeit anzufangen“, sagt Anika Fink und freut sich, dass beim DRK-Ortsverein Geislingen die Zeit der absoluten Passivität vorbei ist. Denn die Corona-Pandemie hatte auch das Leben in den Bereitschaften und Gruppierungen weitgehend zum Erliegen gebracht. „Wir treffen uns normalerweise jeden Dienstagabend. Der Dienstag ist Rotkreuz-heilig“, betont Jens Currle. Und freut sich, gemeinsam mit weiteren Ausbildern den Nachwuchs des Roten Kreuzes weiter schulen zu können. „Seit Anfang Juni finden unsere Dienstabende wieder statt“, berichtet Bereitschaftsleiter Sebastian Grothe. Freilich nicht im üblichen Rahmen. „Wir haben ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet.“ Acht Punkte umfasst es – vom üblichen Mund-Nasen-Schutz bis zur Bitte, nur zu den Abenden zu kommen, wenn keine Krankheitssymptome vorliegen. Wesentlicher Aspekt des Konzeptes ist die Ausbildung in Kleingruppen mit maximal zehn Personen. An diesem Abend sind es 26 Rotkreuzler, die in drei Gruppen weitergebildet werden. Im Geislinger DRK-Zentrum referiert Kreisbereitschaftsleiter Raimund Matosic über Traumata. Jeder Teilnehmer hat einen Tisch für sich, so dass der notwendige Abstand gewahrt werden kann. In der Fahrzeughalle überprüft eine zweite Gruppe die Fahrzeuge. Funktioniert die Technik? Ist das Material auf dem aktuellen Stand?

Eine weitere Gruppe leitet Niclas Rösch. Er hat sie am Fahrzeug des Katastrophenschutzes getroffen und geht akribisch dessen Ausstattung durch. Niclas Rösch hat Fragen nach der Ausstattung auf Zettel geschrieben und die Gruppe in zwei „Mannschaften“ aufgeteilt. Wer weiß am meisten? Der kleine Wettbewerb macht zusätzlich Spaß und alle lernen dabei. Auch hier haben sich die Ehrenamtlichen besonders geschützt. Neben dem Mund-Nasen-Schutz tragen sie unter ihren Arbeitshandschuhen weitere Einmal-Handschuhe.

Die erste Gruppe hat einen Zettel mit Fragen gezogen und findet im Fahrzeug schnell die geforderten Materialien und Hilfsmittel. Niclas Rösch erklärt die einzelnen Ausrüstungsgegenstände und erhält Unterstützung von Jens Currle. Er weiß um die Einsatzmöglichkeit von zusätzlichen Tragegurten. „Sie sind für DIN-Tragen. Deren Gewicht verlagert sich dann auf die Schultern weg von den Armen.“ Der erfahrene Rotkreuzler weiß aber auch, dass sie „kompliziert anzulegen und eher unpraktisch sind“.

Sebastian Grothe hat gemeinsam mit seinem Team die Dienstabende organisiert und freut sich besonders, „dass uns alle auch in Zeiten von Corona die Treue gehalten haben“. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig der persönliche Kontakt unter den Rotkreuzlern ist und auch, dass virtuelles Lernen die praktische Übung nicht ersetzen kann. Das umfangreiche Ausbildungsprogramm in Geislingen sei nur möglich, „weil wir zahlreiche gute Ausbilder und Führungskräfte haben. Ich bin sehr dankbar, dass wir so viel Engagement haben“.

Anika Fink und Dominik Wörz jedenfalls sind glücklich, dass der Dienstagabend wieder mit dem DRK belegt ist und sie ihre Freunde vom Roten Kreuz wieder regelmäßig treffen können.

Info:
Über alle Termine und Angebote – auch des Jugendrotkreuzes – informiert der DRK-Ortsverein Geislingen auf seiner Homepage unter www.drk-geislingen.de