„Die Zeit beim Freiwilligendienst macht auf jeden Fall Sinn. Man sammelt ganz neue Erfahrungen und hat viel Kontakt zu Menschen“, erzählt Christian Keller, der beim DRK-Kreisverband in der Rettungswache Göppingen arbeitet. Am Informationsstand des Roten Kreuzes geben er und Anna Valentina Hindemith, die unter anderem im Fahrdienst, in Haushalten und der Schulbetreuung tätig ist, den jungen Besuchenden ihre Erfahrungen im Freiwilligendienst weiter. Auch Can Aslan, bereits im zweiten Ausbildungsjahr als Notfallsanitäter, kam über den Bundesfreiwilligendienst zu seinem Traumberuf. „Man hat mehr Zeit sich zu orientieren. Mir hat das sehr geholfen“, erinnert er sich.
Neben den beiden Ausbildungsberufen im Rettungsdienst – als Rettungs- oder Notfallsanitäter - werben die DRK-Mitarbeiter bei der 11. Ausbildungsmesse in Geislingen auch für die Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher und für die verschiedenen Ausbildungen im Pflegebereich. „Hier wird es aber zunehmend schwierig, junge Menschen zu finden, die sich für diese Ausbildungen interessieren“, erzählt Stephanie Unger, die Leiterin des Seniorenzentrums in Geislingen. „Um die Bandbreite unserer Ausbildungsberufe und unserer Freiwilligendiente zu zeigen präsentieren wir uns auf solchen Messen“, fügt Birgit Dibowski, Leiterin Soziale Dienste beim DRK-Kreisverband hinzu. Aber auch sie hat die Erfahrungen gemacht, dass sich die jungen Menschen in erster Linie für den Rettungsdienst interessieren. Deshalb können alle Freiwilligen, die beim DRK ein Freiwilliges Soziales Jahr machen oder den Bundesfreiwilligendienst absolvieren, auch für einen Tag in einem der Seniorenheime oder beim ambulanten Pflegedienst mitarbeiten. „Vielleicht findet ja der eine oder andere so doch Spaß an diesem Beruf“, erklärt sie.
Während sich der Informationsstand des DRK im Obergeschoss der Gewerblichen Schule befindet, können die jungen Besucher und ihre Eltern im Eingangsbereich einen Rettungswagen und ein Fahrzeug des Fahrdienstes ansehen. „Das findet immer sehr viel Interesse“, so Ben Brodbeck, Lehrrettungsassistent bei der Rettungswache in Göppingen. Gerade im Rettungsdienst kann auch er von einer starken Nachfrage nach Ausbildungsplätzen berichten. Für den Ausbildungsstart in diesem Jahr haben sich 161 junge Menschen auf sechs Plätze beworben. „Das war ein absoluter Rekord“, so Ben Brodbeck. Mit Hilfe eines Assessment-Verfahren wurden dann die zukünftigen Auszubildenden ausgewählt. „Darunter auch Kandidaten, die vorab einen Freiwilligendienst beim DRK gemacht haben.“