· PM 2020

„Den Herausforderungen Ehre gemacht!“

Das Rote Kreuz im Landkreis Göppingen ist gut aufgestellt. Das machte die diesjährige Kreisversammlung einmal mehr deutlich. Aus Gründen der Pandemie fand sie erst im Spätherbst und unter besonderen Hygienebedingungen statt.

Listen werden abgehakt, Fieber gemessen, FFP-2-Masken aufgesetzt, Hände desinfiziert. Die Kreisversammlung dieses Jahres stand wie nahezu das gesamte Jahr 2020 unter dem Einfluss der aktuellen Pandemie-Situation. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt war ein Hygienekonzept erarbeitet worden, das die Versammlung überhaupt erst möglich machte. Das Geschäftsführende Kreisverbandspräsidium und die Ortsvereinsvorsitzenden hatten sich Anfang November dafür ausgesprochen. Denn „ein Drittel der Mitglieder des Kreisverbandspräsidiums werden nicht erneut zur Wahl antreten“, informierte Kreisverbandspräsident Peter Hofelich. Der Kreisverband stehe also „vor einem Umbruch. Wir haben aber das Programm erheblich gekürzt.“ Auf Grußworte wurde verzichtet, Berichte erheblich gestrafft und auch der traditionelle Imbiss im Anschluss an die Veranstaltung fiel aus.

Rund 100 VertreterInnen des DRK-Kreisverbandes waren in die Göppinger Stadthalle gekommen. „Wir sind in einer guten Sache unterwegs, auch in außergewöhnlichen Zeiten“, waren sie von Peter Hofelich begrüßt worden. „Wir sind mehr als die Summe unserer Teile.“ Mit Blick auf die Zahl der haupt- und ehrenamtlich Engagierten stellte Peter Hofelich fest: „Wir sind die große Mitglieder- und Ehrenamtsorganisation im Landkreis und mit unserem Hauptamt ein mittelständischer Betrieb.“ Er freute sich, dass mit Verena Weiler, Andreas Bachmann und Peter Welsch kompetente Führungskräfte für den Integrationsfachdienst, den Rettungsdienst und die Integrierte Leitstelle gewonnen worden waren.

Der Kreisverband biete „nahezu alles, was beim DRK in Baden-Württemberg unternommen werden kann. Wir sind quasi ein Vollsortimenter und spielen im DRK-Baden-Württemberg eine besondere Rolle.“ Der Kreisverbandspräsident erinnerte daran, dass das DRK gerade in der aktuellen Pandemie sich vielfältig engagiert habe in stationären und mobilen Teststellen – auch des Landesverbandes. Er erinnerte an die verschiedenen Angebote, die im Kreis geschaffen wurden und verhehlte aber auch nicht die finanziellen Auswirkungen der Pandemie. „Sie sind erheblich.“ Umsatzausfälle etwa bei den Krankentransporten oder in der Erste-Hilfe-Ausbildung stünden Mehrkosten bei den Hygiene-Maßnahmen gegenüber. „Alleine für den Rettungsdienst belaufen sie sich auf bislang rund 155.000 Euro. Ob und wann sie rückerstattet werden, wird verhandelt.“ In diesem Zusammenhang dankte Peter Hofelich der Stadt Göppingen und dem Landkreis, „die uns gut unterstützt haben. Es wird ein weiteres Jahr der Bewährung folgen. Wir bleiben herausgefordert: medizinisch und sozial. Bislang aber haben wir dieser Herausforderung alle Ehre gemacht.“

Wichtige Themen des vergangenen Jahres waren der weitere Ausbau der Rettungswache in Süßen und die räumliche und technische Erweiterung der Integrierten Leitstelle. „Mit der Tagespflege in Eislingen wurde eine Lücke zwischen der ambulanten und der stationären Pflege geschlossen.“

Der Kreisverbandspräsident dankte den ausscheidenden Mitgliedern des Kreisverbandspräsidiums. „Wir werden Sie im Frühjahr – hoffentlich im Frühjahr! – eigens einladen und uns bei Ihnen für Ihr großartiges Engagement bedanken“, so Peter Hofelich.

Alexander Sparhuber ergänzte Details zum Ausbau der Rettungswache Süßen und der räumlichen Erweiterung der Integrierten Leitstelle und ihrer technischen Erneuerung. In der Tagespflege in Eislingen können derzeit zehn SeniorInnen betreut werden. „Machen Sie noch ein bisschen Werbung“, bat er die Versammelten. Eine Einweihungsfeier und der Tag der offenen Tür würden im Sommer nachgeholt werden. „Gemeinsam mit dem Ortsverein Eislingen planen wir eine große Veranstaltung“, so der Kreisgeschäftsführer.

Der scheidende Schatzmeister Peter-Jürgen Kummer informierte über die finanzielle Situation des Kreisverbandes, betonte: „Die Ortsvereine und die Bereitschaften haben gut gewirtschaftet.“ Die Bilanzsumme des Jahres 2019 habe sich auf knapp 16 Millionen Euro belaufen. Der Gewinn betrug 54.000 Euro und erreichte damit das Niveau des Vorjahres. Der Geislinger bedankte sich „für Ihre Unterstützung in den vergangenen 16 Jahren. Wir haben immer vertrauensvoll zusammengearbeitet. Die Tätigkeit im DRK-Kreisverband hat mir viel gegeben.“

Nachdem Bericht der Kassenprüfer Professor Dr. Oliver Dürr und Emil Zink entlastete die Versammlung das Kreisverbandspräsidium.

Wahlen:
Alle Mitglieder des Kreisverbandspräsidiums wurden einstimmig und ohne Gegenkandidaten gewählt.

Kreisverbandspräsident Peter Hofelich wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt wie auch sein Stellvertreter Professor Dr. Fischer, der stellvertretende Schatzmeister Achim Weinberger, der stellvertretende Kreisverbandsarzt Dr. Roland Greb, der stellvertretende Justitiar Andreas Mauritz, die Vertreter der Gliederungen Jens Currle und Jochen Reutter, Kreisbereitschaftsleiterin Ulla Rapp, Kreisbereitschaftsleiter Raimund Matosic und sein Vertreter Tobias Neugebauer, Kreisjugendleiter Stefan Witzani und seine Stellvertreterin Eva Allmannsdörfer.

Neu gewählt wurden die stellvertretenden Kreisverbandspräsidentin Brigitte Kreß, Schatzmeister Axel Ost, Kreisverbandsarzt Dr. Christian Wagenfeld, Justitiarin Heike Till, Ulrich Kienzle und Thomas Ruckh als Vertreter der Gliederungen, Traudl Lew als Kreissozialleiterin und Rebecca Metzger als ihre Stellvertreterin, der Leiter der Wasserwacht Sven Hoffmann, Niko Schneider als Leiter der Bergwacht und sein Stellvertreter Dominik Abele und Rüdiger Trautmann als stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter.

Wir werden in den kommenden Ausgaben des "KREUZ+QUER" die neu gewählten Mitglieder des Kreisverbandspräsidiums zu Wort kommen lassen.

Delegierte für die Landesversammlung sind Jens Currle, Sebastian Grothe, Günter Haug, Ulrich Kienzle, Traudl Lew, Sven-Yves Hoffmann, Raimund Matosic, Tobias Neugebauer, Manfred Neumann, Axel Ost, Andreas Pfeiffer, Ulla Rapp, Thomas Ruckh, Torsten Seipel, Dr. Christian Wagenfeld und Lothar Wolf.

Als Ersatzdelegierte wurden gewählt:
Claudia Aschmann, Anika Fink, Claudia Hopf, Klaus Hopf, Sascha Krötz, Dietmar Merten, Paul Schmid, Christian Striso und Peter Witzani

Die Kreisversammlung erinnerte sich ihrer verstorbenen Mitglieder Gertrud Franke, Waltraud Niederwieser, Peter Eichler, Eugen Gnahm und Fritz Seitz.

Info:
Der Kreisverband gehörten Ende 2019 rund 14.200 Fördermitglieder, etwa 1.000 Aktive und über 500 Jugendrotkreuzler an. Weit über 300 Menschen arbeiten hauptamtlich beim Kreisverband und seinen Tochtergesellschaften.