Kreis Göppingen-Gerade ist Tracey Crouch in Großbritannien zur Leiterin des neu eingerichteten Ministeriums für Einsame ernannt worden: Das Problem, dass Menschen in zunehmendem Maße alleine sind, dass Netzwerke, die lange funktioniert hatten, wegfallen und Menschen gerade im Alter mehr und mehr ohne soziale Kontakte leben, ist in der Politik angekommen.
Beim Roten Kreuz im Kreis Göppingen gibt es schon seit Längerem Überlegungen, dieser Vereinsamung entgegenzuwirken. Auf Initiative der Vize-Kreisverbandschefin Heike Till wird deshalb ein ehrenamtlicher Besuchsdienst aufgebaut.
„In Ergänzung zur Arbeit unserer hauptamtlichen Mitarbeiter wollen wir mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst einen Baustein schaffen, der eine Lücke schließt“, sagt Birgit Dibowski, die Leiterin der Sozialen Dienste beim DRK-Kreisverband in einer Mitteilung. Sie denkt auch an all die Menschen, die sich im Haupt- wie im Ehrenamt für das DRK engagiert haben – „und dann hat niemand mehr Zeit für sie. Für mich ist das fast beschämend“.
Doch nicht nur ehemaligen DRKlern sollen die Ehrenamtlichen mit ihren Besuchen eine gute Zeit bereiten. „Wir wollen Menschen besuchen, gleich welcher Altersstufe. Wer sich einsam fühlt oder wer Menschen betreut und pflegt und einfach manchmal jemand braucht, der ihm zuhört, kann sich bei uns melden.“ Till rechnet mit großem Interesse. Deshalb werde beim Kreisverband auch eine Koordinierungsstelle eingerichtet.
Wer ein- oder zweimal in der Woche Zeit hat, mit jemandem einen Spaziergang zu unternehmen, eine Ausstellung zu besuchen oder einfach nur zuzuhören, wer Freude am Umgang mit älteren Menschen hat, kontaktfreudig und belastbar ist, für den bietet das DRK am Mittwoch, 7. März, 17 Uhr im Göppinger DRK-Zentrum am Eichert einen Infoabend zum Besuchsdienst an.