„Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, bestätigten Dominik Abele und Lam Pham, als sie am Ende November nach über dreijähriger Projektphase endlich das neue Bergrettungsfahrzeug für die DRK-Bergwacht Göppingen entgegennehmen konnten. Der Leiter der Bergwacht Göppingen und sein Stellvertreter sind begeistert: Das Fahrzeug wird ihre Arbeit immens erleichtern.
„Drei Jahre hat es gedauert“, berichtet Lam Pham, der das vom Regierungspräsidium geförderte Konzept mitentwickelt hat. „Es gab immer wieder Herausforderungen, die zu meistern waren. Zunächst musste ein geeignetes Fahrgestell für das Bergrettungsfahrzeug gefunden werden, dann eine entsprechende Firma für den Ausbau. Auch die Finanzierung war ein Thema und die offizielle Ausschreibung stellte uns vor Herausforderungen.“
Umso mehr freut sich Pham nun über den Toyota Land Cruiser GRJ79 mit robuster, bewährter Offroadtechnik. „Das neue Fahrzeug mit hoher Nutzlast und Geländetauglichkeit bietet optimale Rahmenbedingungen und Platz für fünf Bergretter*innen. Mit Allradantrieb, Differenzialsperren, Seilwinde und Schnorchel kann das Fahrzeug im schweren Gelände und auch im Katastrophenschutz eingesetzt werden.“ Dominik Abele ergänzt: „Das neue Bergrettungsfahrzeug kann durch 70 Zentimeter tiefes Wasser fahren und ist in allen Belangen auf dem neuesten Stand der Technik. Die Arbeit wird im Unterschied zum bisherigen Einsatzfahrzeug ergonomischer, schneller und stressfreier.
Alles ist jetzt auf einen Blick sicht- und greifbar, ohne dass zuerst irgendwelche Sachen ausgeräumt werden müssen.“ Durch die stetig wachsende Bergrettungsausrüstung war im alten Fahrzeug der Platz im Geräteraum knapp geworden. Das Fahrzeug wurde dadurch auch immer schwerer und die geringe Motorleistung beeinträchtigte die Einsatzkräfte bei der Überwindung starker Steigungen. Auch die veraltete Sondersignalanlage stellte die Bergretter*innen bereits bei der Anfahrt vor große Herausforderungen, da das Fahrzeug häufig erst spät oder gar nicht von Verkehrsteilnehmer wahrgenommen wurde.
Zudem war regelmäßig zu befürchten, dass das Fahrzeug im Ernstfall nicht einsatzfähig ist. Es waren häufig Reparaturen und Werkstattaufenthalte nötig und aufgrund des Alters sind Ersatzteile oft nicht mehr verfügbar. „Nun bietet der Kofferaufbau im Heckbereich eine optimale Unterbringung der Ausrüstung. Die seitlichen Regale ermöglichen einen schnellen Zugriff von außen und der Heckauszug bietet eine hohe Ergonomie und eine maximale Raumausnutzung. Sogar ein liegender Patientennottransport ist nun problemlos möglich“, freut sich Lam Pham und führt die Klappe vor, die es ermöglicht, die Trage bis vorne durchzuschieben. „Wir fahren die Patient*innen natürlich nur aus dem Gelände bis zum Rettungswagen“, betont er.
Das neue Fahrzeug ist mit modernster Technik ausgestattet und verfügt über eine LED-Sondersignalanlage mit Martinshorn, digitale Funktechnik, das Einsatzunterstützungssystem Rescuetrack und eine sechsteilige Umfeldbeleuchtung, die das Arbeiten im Dunkeln erleichtert.
Das neue Bergrettungsfahrzeug, ist für die Bergwacht, die getreu dem Motto "Bei jedem Wetter, in jedem Gelände - zu jeder Zeit" schnelle und professionelle Hilfe zuteilwerden lassen will eine enorme Bereicherung. „Bis zur offiziellen Indienstnahme wird es allerdings noch ein paar Wochen dauern“, erklärt Dominik Abele. „Zunächst müssen erst alle Bergretter*innen auf das neue Fahrzeug eingewiesen und geschult werden, darüber hinaus sind Fahrtrainings im Gelände und auf der Straße geplant".
Die offizielle, feierliche Fahrzeugeinweihung wird für das Frühjahr 2023 geplant.
Ganz herzlich dankt die Bergwacht bei allen Förderer*innen und Spender*innen, die es ermöglicht haben, das Fahrzeug zu finanzieren. Gefördert wurde das Fahrzeug durch das Innenministerium aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg sowie folgenden Firmen und Organisationen: DRK Kreisverband Göppingen e. V., Förderverein NWZ Gute Taten, Aktion Weihnachtsmann & Co. e. V., Rotary Hilfe e.V. GP, Michael Hörauf Maschinenfabrik GmbH, moll Funktionsmöbel GmbH, PIN-GuiN e.K.