· PM 2025

„Das große Wir im Kopf“

Im Rotkreuz-Landesmuseum präsentiert sich das Technische Hilfswerk. Bei der Eröffnung der Sonderschau wurde deutlich: Gesellschaftliches Engagement ist weiterhin bedeutsam. Und Katastrophenschutz wird Geld kosten.

„In diesen aufgewühlten Zeiten besinnen wir uns darauf, wie wichtig die soziale und technische Infrastruktur in unserem Land sind“, begrüßte Peter Hofelich zahlreiche Gäste im Rotkreuz-Landesmuseum – einen Tag, nachdem der amerikanische Präsident seinen Kollegen aus der Ukraine brüskierte. Und sich weltpolitisch mehr Fragen stellen als es Antworten gibt. Der DRK-Kreisverbandspräsident eröffnete gemeinsam mit Ulrike Würth, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes und Bernd Müller-Strauß vom Technischen Hilfswerk (THW) die diesjährige Sonderschau in der Geislinger Einrichtung. „Es ist eine kleine Tradition, die Mitglieder der Blaulichtfamilie hier zu präsentieren.“ Dass das THW in diesem Jahr auf sein 75-jähriges Bestehen zurückblicken könne, sei ein schöner Anlass dafür. Peter Hofelich freute sich, dass die Schau auf sehr großes Interesse stieß. Er konnte neben Geislingens Oberbürgermeister Frank Dehmer zahlreiche Vertreter kommunaler Gremien sowie Partner von Polizei, Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz ebenso begrüßen wie Dezernent Manfred Gottwald, beim Göppinger Landratsamt zuständig für den Katastrophenschutz. 

Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Menschen in Organisationen wie dem THW und dem DRK engagieren. „Wir haben das große Wir im Kopf“. Und: „Investitionen dafür sind notwendiger denn je“, verwies er auf die aktuellen weltpolitischen Unsicherheiten. Entscheidend werde die Frage sein: „Sind wir in der Lage, widerständig zu sein?“ Das DRK wolle seinen Beitrag dazu leisten. Er erinnerte an die Zukunftsprojekte des DRK-Kreisverbandes, den Bau einer weiteren Notarztwache, die digitale Alarmierung oder den Strategieprozess. 

„Die Blaulichtfamilie muss zusammenhalten“, unterstrich auch Ulrike Würth. „Wir werden ganz dicke Bretter bohren müssen“, zeigte sie sich überzeugt. Und lud ein: „Rennen Sie dort Türen ein, wo Sie sie einrennen können.“ Denn: „In die Zukunft zu investieren, wird entscheidend sein“. Sie dankte den Museums- und Ausstellungsmachern für ihre beispielhafte ehrenamtliche Arbeit. 

Jens Currle, Leiter des Rotkreuz-Landesmuseums, hob hervor, dass es den Geislinger Museumsmachern wichtig sei, „in unseren Sonderausstellungen unsere Partner und ihre wichtige Arbeit vorzustellen“. Mit dem THW sei dies einmal mehr in vertrauensvoller Zusammenarbeit gelungen. „Wir wollen heute unsere Arbeit anschaulich machen“, betonte Jens Currle.

Bernd Müller-Strauß erinnerte an die 75 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit von DRK und THW. „Wir stellen hier im Museum unsere besonderen Fähigkeiten, die uns von anderen Organisationen unterscheiden, vor.“ Dazu gehöre der Holz- und Metallbau ebenso wie der Brückenbau oder das Sprengen. Bei einem kleinen Rundgang durch die kleine, aber aussagekräftige Ausstellung erinnerte er an die Anfänge des THW, als zunächst nur Männer angesprochen worden waren. Dies habe sich grundlegend geändert. Heute seien Frauen im Katastrophenschutz selbstverständliche Partnerinnen. Und er bekräftigte: „Wir wollen mit dieser Ausstellung auch die Blickrichtung ändern und die Erwartungshaltung.“ Mit Blick auf die aktuellen politischen Entwicklungen betonte er: „Katastrophenschutz wird Geld kosten. Und das wird wehtun.“ 

Nach dem Rundgang durch Dauer- und Sonderausstellung wurden bei Kaffee und Kuchen – serviert von den Ehrenamtlichen der Sozialarbeit des DRK-Ortsvereins – Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte intensiviert. „Wir müssen uns gut kennenlernen“, zeigte sich Ulrike Würth überzeugt.

Das Museum in der Heidenheimer Straße in Geislingen ist von März bis November am ersten Samstag und am zweiten Sonntag des Monats von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen, auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel. 07161/6739-0 oder info(at)rotkreuz-landesmuseum(dot)de

www.rotkreuz-landesmuseum.de