Kurz vor 6.30 Uhr begann der Landtagsabgeordnete Alexander Maier (Grüne) sein Praktikum beim Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Göppingen. „Ich hoffe, dass ich heute viel lernen und Neues mitbekommen kann und möglichst nicht im Weg stehe“, fasst er seine Erwartungen zusammen. Da Alexander Maier bei der Bundeswehr Sanitäter war, bringt er für das Praktikum beim DRK die besten Voraussetzungen mit.
Eingeladen hatte den Grünen-Politiker Ulrich Kienzle, der die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Rettungsdienstes koordiniert. „Wir haben uns in Göppingen getroffen und nachdem ich weiß, dass er ein Freund des Ehrenamtes ist, habe ich ihn eingeladen“, erzählt Kienzle.
Für zwölf Stunden war Alexander Maier dann mit dem ehrenamtlichen Rettungssanitäter Ulrich Kienzle und dem Rettungsassistenten Günther Haug bei der Tagesschicht im Einsatz. „Zuvor habe ich bereits in der Nachschicht ein Praktikum bei der Polizei gemacht“, so Alexander Maier. Hier hatte ihn der Leiter des Polizeireviers in Geislingen eingeladen. Auch beim Göppinger Tierheim und in der Notaufnahme der Klinik am Eichert war Maier bereits im Einsatz. „Das Praktikum ist eine gute Gelegenheit, die Arbeit der Ehrenamtlichen im Rettungsdienst kennen zu lernen“, betont Ulrich Kienzle.
Beim DRK-Kreisverband Göppingen sind für die Bereich Göppingen und Geislingen insgesamt 18 ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz, die samstags bei den Tages- und Nachtschichten im Rettungswagen mitfahren. Im Jahr 2018 haben die ehrenamtlichen Rettungssanitäter 202 reguläre Einsätze absolviert, hinzu kamen im Vorjahr noch 30 zusätzliche Schichten, da Hauptamtliche Mitarbeiter krankheitsbedingt ausgefallen waren. Im Jahr 2019 hatten die ehrenamtlichen (wir werden auf circa 204 und ca. 60 Zusatzschichten kommen, bis Ende 2019) Mitarbeiter des Rettungsdienstes bereits 204 Schichten und knapp 60 Zusatzschichten. „Wenn man das zusammenrechnet, ersetzten die Ehrenamtlichen zwei bis drei Vollzeitstellen“, erklärt Ulrich Kienzle.
Alexander Maier ist nach mehr als zwölf Stunden und fünf Einsätzen beeindruckt von den Fähigkeiten der ehrenamtlichen DRK-Mitarbeiter. „Was die DRK-Mitarbeiter für ein Fachwissen haben, das sie auch dann abrufen können, wenn die Situation nicht nach Checkliste abläuft, ist beachtlich“, erklärt er. „Das Praktikum war wahnsinnig spannend, ich bin immer noch beeindruckt von der Professionalität der DRK-Mitarbeiter – das gilt für das Ehrenamt wie für die Hauptamtlichen“, fügt er hinzu.
Im Laufe der Schicht mussten die Sanitäter nicht nur einen stark übergewichtigen Mann mit Herz- und Atemprobleme versorgen. „Hier war das ganze Programm gefragt“ so Kienzle. Zudem musste ein schwerkranker alter Mann mit der Trage über eine schmale, steile Treppe in den Rettungswagen transportiert werden. „Da war es gut, dass wir einen Mann mehr hatten“, erzählt Ulrich Kienzle, der voller Lob für Alexander Maier ist: „Man hat gemerkt, dass er das wirklich will und sehr motiviert ist.“