· NWZ 2015

Besser und einfacher

Rettungsassistent und Einsatzsachbearbeiter Uwe Wenzel in der Integrierten Rettungsleitstelle in Göppingen. Dort wird ein weiterer Einsatzleitplatz eingerichtet und auch die Anrufe für den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 laufen hier künftig auf.

Die Notfallbereitschaft im Kreis Göppingen bekommt weiteren Leitplatz. Die Notfallversorgung im Kreis Göppingen wird noch besser. Die Leitstelle wird verstärkt; zudem ist der ärztliche Bereitschaftsdienst ab 1. Juli über die bundeseinheitliche Rufnummer 116 117 erreichbar.

Kreis Göppingen - Die Zahl der Notrufe, die in der von Landkreis, Stadt Göppingen und Rotem Kreuz gemeinsam betriebenen Integrierten Leitstelle zentral eingehen, ist größer geworden und damit auch die Zahl der Einsätze, informiert das Deutsche Rote Kreuz in einer Pressemitteilung. Auch der Vergleich mit anderen Leitstellen hat gezeigt, „dass die Mitarbeiter spürbar mehr belastet sind“, stellt Alexander Sparhuber, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Göppingen, fest.

Nach Verhandlungen mit der Stadt Göppingen, dem Landkreis und den Krankenkassen als Kostenträger wurde vereinbart, dass ein weiterer Einsatzleitplatz eingerichtet wird. Bereits seit Anfang Mai werden deshalb Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes geschult. Ab dem 1. Juli, soll dann der Disponentenplatz dauerhaft besetzt sein. Gleichzeitig würden auch die Stellenanteile für die Systemadministration erweitert, wofür die Feuerwehr Göppingen Mitarbeiter stellt, heißt es in der Pressemitteilung. Für die Patienten bedeute dies eine deutliche Verbesserung der Notfallversorgung.

Eine weitere Verbesserung erwarten sich die Träger der Integrierten Leitstelle Göppingen, die Kassenärztliche Vereinigung und die Kreisärzteschaft von einer Neuerung im ärztlichen Bereitschaftsdienst. Wer nachts, am Wochenende oder an Feiertagen einen Arzt benötigt und nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, wird künftig noch schneller und vor allem gezielter medizinische Hilfe erhalten, so die Versprechungen.

Bereits heute gilt am Wochenende, an Feiertagen oder am Abend und in den Nachtstunden hierfür die bundesweit einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie lautet 116 117 und ist in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen bereits plakatiert. Ab Juli werden die Anrufe im Landkreis Göppingen dann durch die Integrierte Leitstelle entgegengenommen. Darauf haben sich die verantwortlichen Gremien jetzt geeinigt und gleichzeitig beschlossen, die Leitstelle auch für diesen weiteren Service mit dem erforderlichen Personal zu verstärken, informiert das Rote Kreuz. Die Mitarbeiter in der Zentrale könnten künftig noch passgenauer Entscheidungen treffen. Sie wüssten, welcher medizinische Notdienst im Landkreis die optimale Hilfe in einem Notfall leisten kann und werden mittels einer strukturierten Abfrage entscheiden, ob ein Arzt im Bereitschaftsdienst helfen kann oder aber ob ein Notarzt mit dem Rettungsdienst erforderlich ist.

„Die Integrierten Leitstellen bieten für die Bürgerinnen und Bürger den Vorteil einer zentralen Ansprechstelle aus einer Hand für medizinische Notfälle aller Art. Dies ist häufig lebenswichtig, insbesondere wenn der Bereitschaftsdienst gerufen wird, obwohl der Notarzt notwendig wäre“, bekräftigt Dr. Hans-Peter Schmidt, Vertreter der Kreisärzteschaft. Zudem sei entscheidend, „dass die bestehenden regionalen ärztlichen und notärztlichen Strukturen im Sinne einer zielgenauen Versorgung der Bürger bestmöglich vernetzt werden“, betont Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Und: „In der Integrierten Leitstelle werden passgenaue Entscheidungen getroffen. Die neue Regelung ist deshalb vernünftig und gut“, ergänzt Tobias Binder von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

Bei Notfällen weiterhin die Notrufnummer 112

Notruf: Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Bei Notfällen, zum Beispiel bei einer Ohnmacht, einem Herzinfarkt, akuten Blutungen oder Vergiftungen, sollte weiterhin sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden, damit ein Notarzt oder Nothelfer ausrücken.