Ebersbach - So eine Bescherung hat Rita Sachs noch nicht erlebt: Kistenweise Mützen, Schals, Handschuhe, Socken und Pullover brachte ihr die Awo Ebersbach in den DRK-Kleiderladen „Jacke wie Hose“. Was für ein großes Geschenk. Wie viele Leute wieviele Stunden dafür gearbeitet haben, kann der Ebersbacher Awo-Vorsitzende Helmut Benke unmöglich sagen. Drei ganz fleißige Strickerinnen waren jedenfalls Petra Eppler, Susan Moschüz und Sabine Spies. Etwa 100 Teile, so überschlägt er, gehen nun in den Verkauf, für alle Kunden und für Bedürftige zum halben Preis. Rita Sachs weiß schon: „Die Socken gehen als erstes weg.“ Sie betrachtet sie wie Schätze, weil sie weiß, was Stricken heißt. Socken stricken erst recht. Dass da alles stimmt, mit der Ferse und so. Und Handarbeit ist sowieso was Besonderes.
Zeichen der Solidarität
Mit ihr und Benke freuen sich Alexandra Kölsch vom Awo-Kreisverband und Alexander Schnek, Leiter der Sozialarbeit beim DRK-Kreisverband. Sie würdigen die Arbeit und Motivation, die dahintersteckt: Dass Menschen gut durch den Winter kommen. Es gab ja sogar die Sorge, dass man wegen Gasknappheit Wärmestuben braucht. Belastet sind die Menschen mit gestiegenen Energiepreisen und der Inflation. So hat sich die Awo an ihre Ortsvereine gewandt und die Losung ausgegeben: „Heiße Nadeln gegen kalte Füße – Solidarität ist gefragt“. Eine Hochburg wurde Ebersbach, neben Göppingen, Süßen, Geislingen. Im Dezember fiel der Startschuss, erzählt Benke, „es gab keinen Vorlauf. Zack zack zack.“ Besonders berührt ihn, dass die Strickenden die Wolle selbst gekauft haben, also auch gespendet haben. Die Awo hätte sie auch gestellt. Und kreisweit bekam die Awo auch Wolle von Herstellern gespendet, freut sich Alexandra Kölsch.
Und weil das mit den Energiepreisen so bleibt und der nächste Winter bestimmt kommt, geht die Aktion weiter. Es wird weiter gestrickt, ist Benke überzeugt.