Eine deutliche Verbesserung der Versorgung von Patienten im Landkreis erwarten sich die Träger der Integrierten Leitstelle Göppingen (Landkreis und Stadt Göppingen und DRK-Kreisverband), die Kassenärztliche Vereinigung und die Kreisärzteschaft von einer Neuerung im ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Wer nachts, am Wochenende oder an Feiertagen einen Arzt benötigt und nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, wird künftig noch schneller und vor allem gezielter medizinische Hilfe erhalten. Dafür gilt am Wochenende, an Feiertagen oder am Abend und in den Nachtstunden die bundesweit einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst – 116 117.
Seit Juli werden die Anrufe im Landkreis Göppingen durch die Integrierte Leitstelle entgegengenommen. Darauf haben sich die verantwortlichen Gremien jetzt geeinigt und gleichzeitig beschlossen, die Leitstelle auch für diesen weiteren Service mit dem erforderlichen Personal zu verstärken.
Die Vorhaltung des dritten Einsatzleitplatzes wird dafür bedarfsgerecht zunächst um täglich drei Stunden (6.00 bis 7.00 Uhr und 21.00 bis 23.00 Uhr) erweitert. Die Mitarbeiter stellt das DRK. Sie können dann künftig noch passgenauer Entscheidungen treffen, wissen, welcher medizinische Notdienst im Landkreis die optimale Hilfe in einem Notfall leisten kann und werden aufgrund einer strukturierten Abfrage entscheiden, ob ein Arzt im Bereitschaftsdienst helfen kann oder aber ob ein Notarzt mit dem Rettungsdienst erforderlich ist.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Bei Notfällen, zum Beispiel Ohnmacht, Herzinfarkt, akuten Blutungen oder Vergiftungen, sollte weiterhin sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden.
„Die Integrierten Leitstellen bieten für die Bürgerinnen und Bürger den Vorteil einer zentralen Ansprechstelle aus einer Hand für medizinische Notfälle aller Art. Dies ist häufig lebenswichtig, insbesondere wenn der Bereitschaftsdienst gerufen wird, obwohl der Notarzt notwendig wäre“, bekräftigt Dr. Hans-Peter Schmidt, Vertreter der Kreisärzteschaft. Zudem sei entscheidend, „dass die bestehenden regionalen ärztlichen und notärztlichen Strukturen im Sinne einer zielgenauen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vernetzt werden“, betont Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Und: „In der Integrierten Leitstelle werden passgenaue Entscheidungen getroffen. Die neue Regelung ist deshalb vernünftig und gut“, ergänzt Tobias Binder von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.
Auch die Filstalwelle war aus diesem Anlass vor Ort. Der Film „Verbesserte Notfallversorgung im Landkreis Göppingen“ ist auf dem YouTube-Kanal des Kreisverbandes zu finden.